Pandas im Berliner Zoo: Meng Meng wird der Rückwärtsgang abtrainiert
Meng Meng läuft rückwärts. Zoosprecherin ist unbesorgt, Tierschützer irritiert das ungewöhnliche Verhalten. Und die Besucher? Die wollen einfach die Pandas sehen.
Da werden Erinnerungen an die Zeiten von Eisbär Knut wach: Im Zoo winden sich lange Warteschlangen vorm neuen „Panda Garden“ bis hin zum Giraffen- und Antilopenhaus: Alle wollen Jiao Qing und Meng Meng sehen. Manch einer wartet regelrecht darauf, das Bärenweibchen mit dem „Rückwärtsgang“ zu beobachten – doch beim Zoo hieß es am Montag auf Anfrage, das Tier zeige diese Angewohnheit längst nicht immer. „Heute ist Meng Meng laut den beiden Berliner Pflegern an ihrem Gehege noch gar nicht rückwärts gelaufen“, sagte Sprecherin Christiane Reiss am Montag. Es werde aber mit einem sogenannten Klickertraining begonnen, dabei wird durch Futtergabe erwünschtes Verhalten positiv verstärkt.
Tierschützer sind besorgt
Da Pandabären normalerweise viel futtern und dann lange schlafen, hatten sich alle im Zoo anfangs sogar über Meng Mengs agiles Gehege-Erkunden gefreut, doch Tierschützer machte das ungewöhnliche Verhalten aber Sorgen. Vielleicht sind es ja auch die Hormone, die vielen Umstellungen. Das jetzt vierjährige Weibchen, das in China eine regelrechte Internet-Fangemeinde besitzt, zeigte dieses Rückwärtslaufen aber auch schon in China und in Berlin bereits hinter den abgehängten Scheiben, noch bevor die Kanzlerin und der chinesische Präsident das neue Gehege eröffneten. Die beiden chinesischen Pfleger ziehen sich jetzt peu à peu zurück. Geplant ist, dass sie Ende August zurück nach Chengdu fliegen können.
Rund 50 000 Besucher waren am Wochenende im Zoo, 30 Prozent davon seien extra wegen der Pandas nahe dem Eingang Elefantentor gekommen. Jiao Qing war Montag das erste Mal im Außengehege. Es sind derzeit immer die Pfleger – einer davon war auch Knut-Tierpfleger – am Gehege, zudem pro Tier zwei Security-Kräfte, die ums Fotografieren ohne Blitz bitten.