Videoüberwachung an S-Bahnhöfen: Mehr Videokameras gegen Langfinger
Die meisten S-Bahnhöfe sind blinde Flecken. Mit mehr Videokameras wollen Bahn und Bundespolizei dies nun ändern
In Sachen Videoüberwachung hat die Berliner S-Bahn mächtig Nachholbedarf. In Zügen gibt es sie ebenso wenig wie an den meisten Bahnhöfen. Zumindest an den Haltestellen will die Deutsche Bahn nun aktiv werden. „Es ist richtig, dass die Bahnhöfe der Berliner S-Bahn Bestandteil des bundesweiten Ausbaus der Videotechnik sind“, sagte Bahnsprecher Holger Bajohra dem Tagesspiegel. Damit bestätigte er einen entsprechenden Bericht des rbb, wonach Bahn und Bundespolizei derartige Pläne erarbeitet haben. So sollen unter anderem die S-Bahnstationen Hackescher Markt, Lichtenberg und Westkreuz mit Videokameras ausgestattet werden. Zu Details wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Reaktion auf Taschendiebe
Im Vergleich zu den umfassend überwachten U-Bahnstationen sind die 166 S-Bahnhaltestellen blinde Flecken: Nur solche mit Nah- oder Fernverkehrsanbindung werden überhaupt überwacht. Dem Bericht zufolge ist die Ausweitung der Videoüberwachung vor allem eine Reaktion auf die gestiegene Zahl an Taschendiebstählen. So soll es auch an der Station Charlottenburg zusätzliche Videokameras geben - hier sind besonders viele Langfinger unterwegs.
Innensenator Henkel begrüßt das Vorhaben
Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigte sich offen gegenüber dem Vorstoß. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch die technische Ausstattung bei der S-Bahn weiter ausgebaut werden könnte“, erklärte er. Gleichzeitig betonte der Senator, dass Videoüberwachung kein Allheilmittel sei. „Sie sind aber ein wichtiger Baustein für eine ganzheitliche Sicherheitspolitik.“
Daniel Godeck