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Auch hier, an der Spree im Regierungsviertel werden ab April wieder zunehmend wohnungslose Menschen zu sehen sein. Heute endet die Saison der Kältehilfe.
© dpa

Kältehilfe-Bilanz: Mehr Obdachlose sind krank

Zum 1. April endet die Saison der Obdachlosenhilfe. Nach fünf Monaten Einsatz mit dem Kältebus und in den Notunterkünften, zieht Berlin jetzt Bilanz.

Viele Obdachlose müssen mit den steigenden Temperaturen wieder draußen schlafen. Die Saison der Kältehilfe der Berliner Stadtmission ist zu Ende. Diese holt Obdachlose mit zwei Kältebussen von der Straße und bringt sie in Notunterkünfte. Bis zu 965 Schlafplätze pro Nacht gab es dort in diesem Winter – so viele wie nie zuvor. „Die Plätze reichen aus“, sagt Diakonie-Direktorin Barbara Eschen. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 90,6 Prozent, wobei es in besonders kalten Nächten auch starke Überlastungen gab.

Viele zu früh aus dem Krankenhaus entlassen

Wichtiger als der Ausbau von Notplätzen sei es aber, dauerhafte Wohnungen zu finden und ganzjährige Pflegeplätze zu schaffen. Ein großes Problem sei auch, dass sich die Zahl der physisch und psychisch beeinträchtigten Obdachlosen erhöht habe. Viele würden zu früh aus dem Krankenhaus entlassen. Die 17 Euro, die vom Senat pro Schlafplatz gezahlt werden, reichten bei Weitem nicht aus, um alle medizinisch zu versorgen.

Nicht bestätigt hat sich die Sorge aus dem vergangenen Jahr, dass es zu einer Konkurrenz zwischen Flüchtlingen und Obdachlosen bei den Schlafplätzen kommen könnte. Und der größte Erfolg: In dieser Saison gab es keinen Kältetoten.

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