Hauptstadtflughafen: Mehr Geld für Finanzchefin des BER
Heike Fölsters Vertrag als Finanzchefin des BER wird um fünf Jahre bis bis 2022 verlängert. Ihre Bezüge erhöhen sich wohl um 40.000 Euro auf 320.000 Euro im Jahr.
Einer kommt nicht. Eine andere, schon eine Weile da, ist angesichts neuer Finanzprobleme für den künftigen Berliner Airport unverzichtbar: Nach Tagesspiegel-Informationen hat der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft jetzt den Vertrag mit Finanzgeschäftsführerin Heike Fölster um fünf Jahre verlängert, und das mit einer deutlichen Zulage des Salärs.
Auch von den Gesellschaftern Berlin, Brandenburg und dem Bund gab es dagegen keine Einwände. Fölster hat dem Vernehmen nach jetzt ein Jahresgehalt von 320.000 Euro, etwa 40.000 mehr als bisher.
Die Personalie ging ohne Probleme über die Bühne – im Gegensatz zur Ernennung eines neuen Technikchefs. Auf der Pressekonferenz nach der Aufsichtsratssitzung am vergangenen Freitag wurde Fölsters Vertragsverlängerung weder von Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider noch von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erwähnt.
Lütke Daldrup und Bretschneider waren am Veto Brandenburgs und des Bundes gescheitert, einen neuen Technikchef zu holen, der vierter Geschäftsführer werden sollte. Aus beider Sicht wäre er für eine zügige Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens nötig gewesen: Lütke Daldrup will am 15. Dezember einen Eröffnungstermin nennen, acht Monate vor dem Ende der Bauarbeiten und vor den umfassenden Systemtests.
Der BER wird vor dem Jahr 2020 nicht eröffnen können, was den Job für Finanzchefin Fölster schwer macht. Denn bei der Finanzierung klafft schon wieder eine Lücke von rund einer halben Milliarde Euro, obwohl vor ein paar Monaten für die Fertigstellung des Flughafens und erste Ausbauten bereits eine Kapitalspritze von 2,2 Milliarden Euro bewilligt worden ist.
Finanziert wird sie je zur Hälfte über öffentlich verbürgte Bankendarlehen eines Konsortiums und über ein Darlehen der FBB-Gesellschafter. Das BER-Gesamtbudget ist von einst kalkulierten 2,5 Milliarden Euro mittlerweile auf 6,6 Milliarden Euro gestiegen.