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In Berlin braucht es deutlich mehr Parkplätze für Fahrräder.
© Jens Büttner/dpa

Studie zu fehlenden Fahrrad-Parkplätzen: Mehr als 40.000 Stellplätze in Berlin benötigt

Viele Berliner finden an ihrer Haltestelle schon jetzt keinen Stellplatz mehr für ihr Fahrrad. Bis 2030 werden mehr als 40 000 Plätze fehlen.

In den kommenden neun Jahren werden in Berlin mehr als 40.000 zusätzliche Fahrradstellplätze benötigt. Das ergab eine Erhebung im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK). Dazu wurden abgestellte Räder an S- und U-Bahnhöfen in allen Bezirken gezählt und mit der Zahl der vorhandenen Stellplätze abgeglichen.

Zusätzlich einberechnet wurde der erwartete Mehrbedarf an Abschließmöglichkeiten bis 2030. Auch einige Haltestellen von Regional- und Fernzügen, wie etwa das Ostkreuz, flossen in die Studie ein. Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" berichtet (Paywall).

Hintergrund der Erhebung ist das Berliner Mobilitätsgesetz, das ein Plus an Fahrrad-Stellplätzen bis 2030 vorsieht. Bis dahin werden demnach besonders viele zusätzliche Abstellmöglichkeiten benötigt in Mitte (ca. 10 200), Friedrichshain-Kreuzberg (ca. 5300), Pankow (ca. 5208) und Tempelhof-Schöneberg (ca. 4700), wie die Ergebnisse von "Infravelo", Tochter der landeseigenen Grün Berlin GmbH, zeigen. Auf der Internetseite sind für alle untersuchten Haltestellen in den Bezirken die zusätzlich nötigen Stellplätze ausgewiesen.

Mehr Abstellmöglichkeiten braucht es demnach vor allem an folgenden Haltestellen: Ostkreuz (insgesamt benötigt: 1986), Ostbahnhof (841), Stadtmitte (1232), Potsdamer Platz, Hauptbahnhof (1345), Rosenthaler Platz (1289), Friedrichstraße (534) und Landsberger Allee (555).

"Wer sein Rad schnell und sicher parken kann, ist auch eher bereit, aufs Fahrrad umzusteigen und es für Alltagszwecke zu nutzen", schreibt "Infravelo" auf seiner Webseite.

Fahrradparkhäuser an einigen Standpunkten

Bereits von der SenUVK gefördert werden demnach einfache Anlehnbügel sowie überdachte, zweistöckige Stellplätze. "Hier verbessert sich die Parksituation für Fahrräder bereits kontinuierlich." Für viele der besonders frequentierten Haltestellen schlägt "Infravelo" aber Fahrradparkhäuser vor, da diese hochwertigen Abstellmöglichkeiten gut genutzt würden, wie Erfahrungen anderer Städte zeigten.

Für die Erhebung wurden insgesamt 236 Stationen der S- und U-Bahn untersucht sowie einige Stationen des Regionalverkehrs im Tarifbereich AB. Die Ergebnisse sind laut "Infravelo" Grundlage für den Um-, Aus- und/oder Neubau von Abstellanlagen.

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Einfache Fahrradbügel aus Metall, wie hier am Heinrichplatz in Berlin Kreuzberg, fördert die Senatsverwaltung bereits.
Einfache Fahrradbügel aus Metall, wie hier am Heinrichplatz in Berlin Kreuzberg, fördert die Senatsverwaltung bereits.
© Doris Spiekermann-Klaas/Tagesspiegel

Nicht berücksichtigt bei der Zählung wurden Schrotträder. "Wildparker", sprich Fahrräder im Umkreis von 100 Metern zu den Stationseingängen, wurden hingegen mitgezählt. So ließen sich belastbare Zahlen zur aktuellen Situation und dem derzeitigen Bedarf ermitteln, schreibt "Infravelo".

Die Bedarfsprognose, sprich wie viele Stellplätze in den kommenden Jahren zusätzlich gebraucht werden, beruht demnach auf der Bevölkerungsentwicklung bis 2030 und darauf, dass eine Steigerung des Radverkehrsanteils als Zu- und Abbringer zum Öffentlichen Personen Nahverkehr drei auf fünf Prozent angestrebt wird. Beides wurde bei den Analysen berücksichtigt.#

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Die Ergebnisse der Erhebung werden "Infravelo" zufolge nun ausgewertet und daraufhin eine Vorschlagsliste mit den Stationen erstellt, die priorisiert werden sollten. "Über die anschließende Umsetzung entscheiden die Bezirke in Abstimmung mit SenUVK", hieß es.

Im Mobilitätsgesetz verpflichtet sich Berlin, 50.000 Fahrradstellplätze an Haltestellen und weitere 50.000 im öffentlichen Raum zu schaffen. Für hochwertige Räder sollen diebstahlsichere Fahrradboxen entstehen. Organisierte Fahrradfahrer:innen in Berlin kritisierten jüngst, dass seit Inkrafttreten des Gesetzes zu wenig passiert sei. Es gebe zu wenig neue Radwege und die Straßen blieben gefährlich.

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