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Rasendes Auto bei Nacht.
© Frank Rumpenhorst/dpa

Neue Radarfallen: Mehr als 110.000 Raser geblitzt

Fest stationierte Blitzer sind vielen Autofahrern bekannt. Die Berliner Polizei testete daher von Januar bis August die neuen mobilen Radarfallen – mit Erfolg.

Die beiden neuen mobilen Radarfallen der Berliner Polizei haben in den ersten Monaten ihres Einsatzes bereits mehr als 110.000 zu schnelle Autofahrer geblitzt. Sie waren zwischen Mitte Januar und Mitte August rund 5300 Stunden am Straßenrand aufgestellt, wie die Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage der Grünen antwortete.

Das heißt, die autonom arbeitenden Blitzer waren während dieser sieben Monate etwa die Hälfte der Zeit im Einsatz. Laut Senat wurden sie „intensiv genutzt“. Etwa alle drei Minuten erfassten und fotografierten sie ein zu schnelles Auto, Motorrad oder einen LKW.

Die Polizei stellte die Blitzgeräte demnach 117 Mal an zahlreichen verschiedenen Straßen in der ganzen Stadt auf. Die Messzeiten lagen zwischen 20 Minuten mit nur drei geblitzten Autos und mehr als fünf Tagen mit rund 12.000 registrierten Verstößen an der Stadtautobahn. Meist waren die Geräte zwischen 20 und 70 Stunden in Betrieb.

Die Anschaffungskosten haben sich damit für das Land Berlin in kürzester Zeit wieder eingespielt. Die hochmodernen Blitzgeräte, die in unauffällige, aber sehr stabile Anhänger eingebaut sind, kosteten die Polizei knapp 175.000 Euro. Darin ist die Mietgebühr von 25.500 Euro für die ersten Monate bis Mitte Juni bereits enthalten. Sie wurde auf den Kaufpreis angerechnet.

Kontrollen ließen sich stadtweit „intensivieren“

Polizei und Senat zeigten sich bisher schon angetan bis begeistert von diesen vollautomatischen Radarfallen. Geschwindigkeitskontrollen ließen sich so im ganzen Stadtgebiet „intensivieren“, hieß es. Die Geräte könnten flexibel eingesetzt werden und einen „wesentlichen Beitrag“ leisten.

Die Radarfallen kombinieren zwei große Vorteile für die Polizei: Sie können überall hingestellt werden, so dass zu schnelle Autofahrer überrascht werden. Feste Blitzgeräte helfen gegen Raser kaum, weil die Standorte bekannt sind. Gleichzeitig arbeiten sie völlig selbstständig, das heißt, keine Polizisten müssen wie bei den sonst verwendeten Radarfahrzeugen daneben stehen und fehlen im sonstigen Dienst.

Auch ansonsten hat die Polizei die Kontrollen im vergangenen Jahr verstärkt. Die Radarfahrzeuge waren 2018 im Monat zwischen 1200 und rund 2300 Stunden im Einsatz. Im Vorjahr 2017 lagen die Einsatzzahlen etwas niedriger. Seit diesem Jahr gibt es auch neue stationäre Blitzer. Die Zahl der registrierten Verstöße dürfte also deutlich über den Werten von 2017 und 2018 liegen. (dpa)

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