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Abgefahren. Jetzt soll das Max-Planck-Gymnasiun in Mitte doch weitermachen. Der Bezirk muss die Einsparungen andernorts erbringen.
© Doris Spiekermann-Klaas
Update

Streit um Schulschließung in Berlin-Mitite: Max-Planck-Gymnasium soll weitermachen

Der Protest gegen das geplante Aus des Max-Planck-Gymnasiums in Mitte zeigt Wirkung: In der Bezirkspolitik zeichnet sich eine Mehrheit für die Erhaltung der Schule ab - gegen den Willen der zuständigen Stadträtin.

Die Schließung des Max-Planck-Gymnasiums in Mitte ist mit der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) offenbar nicht zu machen. Von der CDU bis zur Linkspartei reicht die Phalanx der Ablehnung für die entsprechenden Pläne der Bildungsstadträtin Sabine Smentek (SPD). Die SPD war bis Redaktionsschluss nicht erreichbar – allein könnte die Fraktion das Auslaufen aber ohnehin nicht beschließen, dafür ist sie zu klein.

Die Riege der Ablehnung reicht von der CDU bis zur Linkspartei

Die CDU Formal gibt es eine Zählgemeinschaft mit der CDU. Ihr Bildungspolitiker Olaf Lemke leitet den BVV-Schulausschuss. Nach einem Besuch der Schule sagte er: „Ich kann garantieren, dass wir nicht für die Schließung des Max-Planck-Gymnasiums stimmen werden“. Allerdings sei seine Fraktion angesichts der Finanzlage des Bezirks generell dazu bereit, eine Reduzierung der Schulstandorte mitzutragen. Frau Smentek müsse erklären, warum sie nicht vorgeschlagen habe, dass eine Sekundarschule auslaufen solle.

Eine ganze Region wäre dann ohne Oberschule

Die Piraten halten Schulschließungen angesichts der Bevölkerungsentwicklung für „Unsinn“, betonte deren bildungspolitischer Sprecher im Abgeordnetenhaus, Martin Delius. Deshalb werde die BVV- Piratenfraktion gegen den Vorschlag Smenteks stimmen. Ebenso klar ist die Ansage der Linkspartei: „Eine Schließung des Max-Planck-Gymnasiums ist weder schul- noch finanzpolitisch sinnvoll“, sagte ihr BVV-Fraktionsvorsitzender Thilo Urchs: In der gesamten Region zwischen Alexanderplatz, Leipziger Straße, Fischerinsel und Karl-Marx-Allee gebe es sonst keine öffentliche Oberschule mehr. Das sei angesichts des absehbaren Zuzugs in der Gegend überhaupt nicht vertretbar.

Zum Sparen verurteilt: Mittes Bildungsstadträtin Sabine Smentek hat ein großes Defizit von ihren Vorgängern übernommen.
Zum Sparen verurteilt: Mittes Bildungsstadträtin Sabine Smentek hat ein großes Defizit von ihren Vorgängern übernommen.
© Doris Spiekermann-Klaas

Auch Katharina Thalbach gehört zu den ehemaligen Schülerinnen der Planck-Schule

Normalerweise ist die Linkspartei für die Abschaffung der Gymnasien zugunsten von Gemeinschaftsschulen. Dass sie sich für das Max-Planck-Gymnasium stark macht, hat auch mit seiner Geschichte als Erweiterte Oberschule (EOS) zu tun: Zeitgenossen wie Katharina Thalbach legten hier ihr Abitur ab und etliche Linkspolitiker wie Ex-Staatssekretär Benjamin-Immanuel Hoff, der zurzeit einen Lehrauftrag in England hat. Hoff setzte sich in den vergangenen Tagen vehement für die Rettung der Schule ein. Über die Schließung soll am Donnerstag im BVV-Schulausschuss diskutiert werden. Es wird mit hunderten Demonstranten gerechnet.

Beim Schulausschuss soll demonstriert werden

"Ich werde auch dabei sein", kündigte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Stefanie Remliner, an. Die Planck-Schule sei ein "hervorragend funktionierendes System in der Berliner Bildungslandschaft".

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