Hauptfigur in der McKinsey-Affäre: Lutz Diwell verlässt die SPD
Lutz Diwell ist aus der SPD ausgetreten. Wegen seiner Beratertätigkeit für McKinsey geriet der frühere Staatssekretär in Kritik.
Der frühere Staatssekretär Lutz Diwell, der wegen seiner Beratertätigkeit für McKinsey in die Kritik geraten ist, hat sein SPD-Parteibuch zurückgegeben. Die Sprecherin des SPD-Landesvorstands, Josephine Steffen, bestätigte auf Anfrage des Tagesspiegels den Parteiaustritt. Diwell war im SPD-Kreisverband Steglitz-Zehlendorf organisiert.
Im September 2015 hatte der Rechtsanwalt vergeblich versucht, Koordinator des Senats für Flüchtlingsangelegenheiten zu werden. Stattdessen bekam der Ex-Polizeipräsident Dieter Glietsch den Posten. Wenig später erhielt Diwell vom Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning (SPD), den Auftrag für ein Gutachten zu asylrechtlichen Fragen, das Mitte Dezember fertig wurde. Zwei Wochen später vergab die Senatskanzlei – für die Erarbeitung eines Masterplans zur Integration von Flüchtlingen – einen Beratungsauftrag an McKinsey. Bezahlter Unterauftragnehmer der Firma wurde Diwell. Grüne, Linke und Piraten, aber auch der Koalitionspartner CDU, warfen deshalb der Senatskanzlei „roten Filz“ vor.
In den achtziger Jahren begann Diwell seine Karriere als SPD-Fraktionschef in der Bezirksverordnetenversammlung Zehlendorf, wurde Abteilungsleiter in der Justizverwaltung, dann Innen-Staatssekretär. 2003 wechselte er als Staatssekretär ins Bundesinnenministerium, dann ins Justizministerium. Seit 2009 ist er Rechtsanwalt. Ulrich Zawatka-Gerlach
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