Nach Beschlagnahmung von 77 Immobilien: Landgericht zieht Villa vom Chef des Remmo-Clans ein
Die Einziehung geht auf die Beschlagnahmung im Sommer 2018 zurück. Die Familie soll ihre Immobilien auch mit Geld aus Straftaten erworben haben.
Das Landgericht Berlin hat das Einziehen des Anwesens samt Villa von Clanchef Issa Remmo in Buckow und eines weiteren Grundstücks angeordnet. Wie eine Justizsprecherin am Freitag mitteilte, geht die Entscheidung auf die Beschlagnahme von 77 Immobilien im Sommer 2018 durch die Staatsanwaltschaft zurück.
Die deutsch-arabischen Großfamilie hatte die Immobilien erworben. Nun befand das Gericht, die zwei eingezogenen Anwesen seien mit Erlösen aus Straftaten finanziert worden. Die beiden Grundstücke liefen auf einen Spross des Clanchefs, auf den 26-jährigen Jusuf. Der sitzt derzeit im Gefängnis. Die 77 im Jahr 2018 beschlagnahmten Immobilien haben einen Wert von rund neun Millionen Euro.
Häuser und Wohnungen sollen mit Geld aus Straftaten gekauft worden sein. Dabei soll es Bareinzahlungen aus dem Libanon und Überweisungen gegeben haben. Bei den beiden vom Gericht eingezogenen Immobilien sind die Ermittlungen wegen Geldwäsche ins Leere gelaufen.
Das Gericht habe aber ein „grobes Missverhältnis“ zwischen dem Wert der Immobilien und den Einkünften des 26-Jährigen festgestellt und gefolgert, dass die Kaufsummen aus einer anderen rechtswidrigen Tat stammten. Als Jusuf mit 19 Jahren die Grundstücke kaufte, habe er keine nennenswerten, rechtmäßigen Einkünfte gehabt.
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Das Gericht war daher überzeugt, dass die Gelder für den Kauf zum großen Teil aus Straftaten kommen, die von Mitgliedern der Familie verübt wurden. Die Richter haben auch Erkenntnisse aus einer „hohen Anzahl“ von Ermittlungsverfahren gegen Clan-Mitglieder ausgewertet.
Alles spricht aus Sicht des Gerichts für eine bewusste Verschleierung der tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse. Clan-Spross Jusuf hat Beschwerde gegen das Urteil eingelegt, nun ist das Kammergericht an der Reihe.