Nach langer U-Haft: Kudammraser kommen im April erneut vor den BGH
Der Bundesgerichtshof entscheidet erneut, ob Marvin N. und Hamdi H. Mörder sind. Im März 2019 wurden sie zum zweiten Mal wegen Mordes verurteilt.
Sie sitzen bald vier Jahre in Untersuchungshaft: Die beiden als „Kudamm-Raser“ bekannten jungen Männer Hamdi H. und Marvin N., die Ende März 2019 zum zweiten Mal wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden und dagegen abermals Revision eingelegt haben, stehen am 23. April um 9 Uhr erneut vor dem Bundesgerichtshof. Das bestätigte ein Nebenklägervertreter.
Sie fuhren beim Rennen einen Mann tot
Die beiden Männer hatten sich in der Nacht zum 1. Februar 2016 auf dem Kurfürstendamm ein Rennen geliefert und dabei einen 69-jährigen Arzt totgefahren, der von einem Abendessen bei seiner Lebensgefährtin kam und mit seinem Jeep nach Hause fahren wollte, wofür er aus der Nürnberger Straße kommend auf den Kurfürstendamm fahren wollte. An der Kreuzung raste der Wagen des Angeklagten H ihm in das Fahrzeug, der Rentner W. starb. Die Kollision verwandelte die Straße in ein Trümmerfeld.
Zweimal schon wurden sie wegen Mordes verurteilt
Am 2. März 2016 kamen beide Autofahrer in die Untersuchungshaftanstalt Moabit. Das Landgericht Berlin, 35. Strafkammer, verurteilte sie am 27. Februar 2017 wegen Mordes zu lebenslanger Haft.
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Auf ihre Revision hob der Bundesgerichtshof das Urteil auf und verwies die Sache zurück ans Landgericht. Sodann urteilte die 32. Strafkammer und verurteilte die Angeklagten am 26. März 2019 ebenfalls wegen Mordes zu lebenslangen Freiheitsstrafen. In den Verfahren wurde auch deutlich, in welcher Welt die Angeklagten leben.