Illegales Autorennen in der City West: Kudamm-Raser: Verteidiger legen Revision gegen Mordurteil ein
In Berlin waren im Februar bundesweit erstmals zwei Raser wegen Mordes verurteilt worden. Die Verteidiger der "Kudamm-Raser" legten Revision ein.
Das Mordurteil gegen zwei Berliner Raser wird laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) geprüft. Ein Sprecher des Berliner Landgerichts teilte demnach am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur mit, dass die Verteidiger Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt hätten. Der BGH könne laut Gericht die Revision als unbegründet verwerfen oder das Urteil auf mögliche Rechtsfehler prüfen, schreibt dpa.
Bundesweit waren im Februar erstmals zwei Raser wegen Mordes verurteilt worden. Die beiden Männer im Alter von 25 und 28 Jahren bekamen lebenslange Freiheitsstrafen, außerdem wurde ihnen auf Lebenszeit der Führerschein entzogen. Sie hatten sich Anfang 2016 ein illegales Autorennen in der Berliner City West geliefert, bei dem ein Unbeteiligter starb.
Tödliche Folgen billigend in Kauf genommen
Die Richter schufen mit ihrem Urteil einen Präzedenzfall. Sie gingen davon aus, dass die jungen Männer tödliche Folgen bei der Raserei mit bis zu 170 Stundenkilometern billigend in Kauf nahmen, auch wenn sie niemanden vorsätzlich töten wollten. Zuvor endeten ähnliche Fälle in der Regel mit Schuldsprüchen wegen fahrlässiger Tötung. (Tsp)