Vogelgrippe in Berlin: Krankheit bei toten Schwänen in Kreuzberg bestätigt
Ein Referenzlabor hat bestätigt, dass auch die vier Schwäne, die am Wochenende tot im Landwehrkanal gefunden wurden, an der Vogelgrippe H5N8 starben.
Dies teilte die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Mittwoch früh mit: "Das Nationale Referenzlabor für Geflügelpest am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) - hat die Infektion der vier tot im Landwehrkanal aufgefundenen Schwäne mit dem H5N8 Erreger bestätigt." Damit konnten berlinweit insgesamt fünf Fälle der Aviären Influenza (Geflügelpest) bei Wildvögeln nachgewiesen werden. Bei allen fünf Vögeln handelt es sich um Schwäne aus dem Landwehrkanal.
Am Montag waren die am Wochenende gefundenen Schwäne zunächst im Landeslabor Berlin Brandenburg untersucht worden. Auch der erste Schwan, bei dem das H5N8-Virus nachgewiesen wurde, wurde im Landwehrkanal gefunden. Zudem waren "einige Piepmätze" gefunden worden, wie der Leiter des Ordnungsamtes von Friedrichshain-Kreuzberg, Joachim Wenz, am Montag gesagt hatte.
Da jedoch auch bundesweit einige Verdachtsfälle in dem Landeslabor untersucht werden müssten, sei am Montag nicht mehr mit einem Ergebnis zu rechnen, sagte der Pressesprecher der Senatsverwaltung Lars Hoffmann dem Tagesspiegel. Selbst wenn sich nach der Blutuntersuchung dort aber erhärtet ist das noch keine sichere Bestätigung. Die Tiere kommen dann in in das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems in der Ostsee gebracht. Hier ist man spezialisiert auf Tierseuchen. Erst wenn die Geflügelpest auch hier nachgewiesen wurde, gilt der Fall als offiziell bestätigt.
Bei der Feuerwehr gehen mehr Meldungen über tote Tiere ein
Auch der aktuelle Sperrkreis in Kreuzberg soll begangen werden, um nach weiteren toten Vögeln zu suchen. Bisher seien dem Bezirk aber keine weiteren Fälle bekannt, sagt Wenz. Auch im übrigen Berliner Stadtgebiet sind laut Senatsverwaltung bislang keine weiteren Fälle bekannt.
Zurzeit gehe man wegen der Vogelgrippe-Gefahr bei der Feuerwehr besonders Vorsichtig mit toten Tieren um, sagt eine Sprecherin der Feuerwehr. Nach dem Vogelgrippe-Fall in Kreuzberg gehen bei der Berliner Feuerwehr auch mehr Anrufe zu toten Tieren ein, als bisher.
Die Leinenpflicht stört sie nicht
Hunde und Katzen dürfen in dem drei Kilometer umfassenden Sperrkreis nicht frei herumlaufen. Monika, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, hat davon noch nichts gehört. Auch nicht, dass nur wenige Meter weiter ein infizierter Schwan aus dem Landwehrkanal gezogen wurde. Am Planufer wirft sie ein Stöckchen, ihr kleiner weißer Hund rennt los. Sie ist die einzige mit Hund, die am Montagmittag hier spazieren geht. Die Nachricht verunsichert sie. "Kann dem Hund denn was passieren?", fragt sie und nimmt ihn vorsichtshalber an die Leine.
Christin Hübscher, 27, führt ihren Hund am Blücherplatz aus. Dass für sie als Hundebesitzerin jetzt Leinenpflicht gilt, stört sie nicht. Den Hund hat sie erst seit zwei Wochen, und sowieso immer an der pinken Schleppleine. Sie passt in diesen Tagen aber besonders auf, dass er nicht an Sachen schnüffelt, die ihr komisch vorkommen. Im Park am Gleisdreieck geht Rebekka, 37, mit ihrem schwarzen Labrador spazieren. Auch sie führt den Hund sowieso fast immer an der Leine. "Deshalb sind die Vorschriften im Sperrbezirk für mich kein Ding", sagt sie.
Bei Katzen ist die Sperrpflicht schwieriger einzuhalten. Streuner würde man aber nicht einsammeln, sagt Ordnungsamtsleiter Wenz. Das Bezirksamt untersucht zurzeit die Geflügelbestände in Friedrichshain-Kreuzberg, das betrifft zum Beispiel Nutztierhalten, Kinderbauernhöfe etc.