Verdacht gegen Arafat Abou-Chaker: Kollegah und Farid Bang wohl Ziel von Anschlagsplänen
Der bekannteste Kopf der deutsch-arabischen Großfamilie soll Justizkreisen zufolge die beiden Rapper ins Visier genommen haben.
Der bundesweit aus dem Clan-Milieu bekannte Arafat Abou-Chaker steht im Verdacht, einen Anschlag in Auftrag gegeben zu haben. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Justizkreisen. Zudem bestätigte ein Manager aus der Musikindustrie, dass es entsprechende Gespräche mit seinem Mandanten gegeben habe: Der von ihm repräsentierte Rapper sei „Zeuge“ in dem Verfahren um Abou-Chaker. Letzterer soll einem Kenner zufolge Angriffe auf die Rapper Farid Bang und Kollegah in Auftrag gegeben haben. Der Anwalt Abou-Chakers war am Mittwoch nicht zu erreichen. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte, man äußere sich nicht zu dem Fall.
Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über entsprechende Ermittlungen berichtet. Dort hieß es, Abou-Chaker hätte sich im Milieu für den Einsatz von Schusswaffen ausgesprochen – auch gegen frühere Partner. Im Frühjahr 2018 hatten sich Abou-Chaker und sein wohl wichtigster Geschäftspartner, der Berliner Rapper Bushido, zerstritten. Mit Bushido meiden nun einige aus der einstigen Entourage die Familie Abou-Chaker. Der 1976 geborene Berliner gilt als aktivster von sechs Brüdern seiner aus dem Libanon stammenden Familie. Einzelne Abou-Chakers waren durch Gewalt-, Eigentums- und Drogendelikte aufgefallen.
Die mehr als 30 Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker selbst, der deutscher Staatsbürger ist, sind meist eingestellt worden. Zuletzt wurde er wegen Körperverletzung verurteilt. Im vergangenen Winter hatten Berlins Landeskriminalamt und ein Spezialeinsatzkommando sein Anwesen in Kleinmachnow durchsucht – damals ging es um mögliche Verstöße gegen das Waffengesetz und eine angeblich geplante Entführung der Bushido-Kinder. Die Vorwürfe bestätigten sich bislang nicht.
Passt offenbar zusammen: Rap-Musik und arabische Clans
Die Rapper Farid Bang und Kollegah, die aus Nordrhein-Westfalen und Hessen stammen, waren mit Abou-Chaker immer wieder in Streit geraten. In der Mischszene deutsch-arabischer Clans und sogenannter Gangsta-Rapper sind verbale Gefechte üblich, nur selten jedoch werden Kontrahenten überfallen.
Das Ermittlungsverfahren gegen Arafat und einige seiner Brüder sowie andere Familienmitglieder wird laut „Bild“ wegen versuchter Anstiftung zum Totschlag, zur schweren räuberischen Erpressung, versuchter Anstiftung zum Menschenraub und versuchter räuberischer Erpressung geführt.
Immer wieder tauchen Angehörige einschlägig bekannter Clans als Sicherheitsleute, Manager oder Stammgastronomen von Musikern auf. Auch im Innenausschuss des Abgeordnetenhaus hieß es 2018, durch die beabsichtigte Nähe konkurrierender Familien zu erfolgreichen Rap-Musikern ergäben sich Probleme: Von den Einnahmen könnten Clan-Kriminelle profitieren.
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