Umfrage zum Sammeltaxi der BVG: Knapp die Hälfte der Berliner fordert Fortsetzung des "Berlkönigs"
Im Senat gibt es keine Initiative, den „Berlkönig“ fortzusetzen. Eine exklusive Civey-Umfrage zeigt: Vor allem junge Leute sind dafür, ihn weiter zu betreiben.
Ende April könnte alles vorbei sein. Die BVG möchte ihren Sammeltaxi-Service mit dem blumigen Namen „Berlkönig“ zwar gern fortsetzen und sogar ausbauen, im Senat gibt es dafür momentan allerdings keine Initiative. In einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den Tagesspiegel sprachen sich rund 50 Prozent der Berlinerinnen und Berliner dafür aus, den Service fortzusetzen.
Die Frage „Sind Sie dafür, dass der Berlkönig, der Sammeltaxi-Service der BVG, in Berlin weiterhin betrieben wird?“, beantworteten 48,3 Prozent der Befragten mit „Ja, auf jeden Fall“ (28,2 %) oder zumindest „Eher ja“ (20,1 %). 16,4 Prozent waren unentschieden, 18,6 Prozent gaben an, den Service nicht zu kennen. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 3,5 Prozent.
Noch deutlicher zugunsten des „Berlkönig“ fiel das Ergebnis der 18- bis 29-Jährigen aus: In dieser Altersgruppe sprachen sich 59 Prozent der Befragten für eine Fortsetzung des Angebots aus. Tendenziell nimmt die Zustimmung ab, je älter die Menschen sind.
Betrachtet man die Wahlabsicht, so sind es vor allem die Wählerinnen und Wähler der aktuellen Landesregierung, die den Service befürworten. Anhänger der SPD am stärksten gefolgt von den Grünen- und Linke-Wählern. Am niedrigsten ist die Zustimmung bei Anhängern der AfD.
Nach derzeitigem Stand endet der Betrieb vorzeitig Ende April. Eigentlich war der 2018 gestartete Test auf vier Jahre ausgelegt. Für den 13. Februar ist die nächste Koalitionsrunde zum „Berlkönig“ angesetzt. Sollte sich die Runde nicht für den „Berlkönig“ aussprechen, „werden wir das Vorzeigeprojekt trotz des sehr positiven Zuspruchs leider einstellen müssen“, kündigt die BVG kürzlich in einem Schreiben an den Senat an.
Die Verkehrsbetriebe wollen 40 Millionen Euro jährlich, um den Fahrdienst auf ganz Berlin auszuweiten. Das Testangebot,, eigentlich auf vier Jahre ausgelegt, beschränkt sich seit Mitte 2018 auf Kreuzberg, Teile Neuköllns und die östliche Innenstadt. Die Koalitionäre sehen das Angebot skeptisch, unter anderem, weil es mehr Verkehr in der Innenstadt produziere.