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Jacken von Kindern hängen an der Garderobe einer Kita.
© dpa

Kinderbetreuung in der Pandemie: Kita-Ampel klingt simpel, bringt aber nur Chaos

Eltern sehnen sich nach Planbarkeit. Ein schwerfälliges Einzelfallsystem mit täglich neuen Entscheidungen hilft da wenig. Giffeys Idee ist eine Nebelkerze. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Silvia Perdoni

Bei Grün sollst du gehen, Gelb warnt, bei Rot sollst du stehen – das ist so simpel, das Kinder es lernen können. Die Ampelfarben suggerieren Einfachheit: drei Zeichen, drei Vorgehensweisen. Deswegen mag es verlockend klingen, wenn Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), die in Berlin im September Regierende Bürgermeisterin werden will und ihre Politik gern simpel und bürgernah verpackt, eine Ampel zu Öffnung von Kitas vorschlägt

Hadern doch Eltern seit Monaten mit den wechselnden Vorgaben zur Betreuung und wünschen sich nichts sehnlicher als klare Regeln. Dennoch hilft die Kita-Ampel in Berlin kaum. 

Bei den etwa 800 Schulen der Stadt war es vor Weihnachten noch praktikabel, jede Woche festzustecken, welche Ampelfarbe wo gilt, und wie der Betrieb dementsprechend aussehen soll. Doch es gibt fast viermal so viele Kitas in Berlin, mal mit 20 und mal mit 200 Kindern. Mal führen Träger die Einrichtungen, mal Mütter und Väter und mal Tageseltern. 

Die Landschaft ist zu verschiedenartig, um sie in ein Ampelsystem zu pressen. Und die Frage, wer den Kitas ihre Farben zuordnet, lässt Giffey bisher offen.

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Bleiben sie mit der Verantwortung allein? Müssen die überlasteten Gesundheitsämter ran? Und was, wenn Viren, etwa jene der hochansteckenden Mutation B117, viel schneller ganze Kita-Gruppen infizieren, als die Ampel überhaupt umschalten kann? 

Solange all das ungeklärt ist, scheint der Vorschlag kaum mehr als eine Nebelkerze. Für Eltern, Erzieher und Träger bringt er dann kaum Entlastung, sondern bloß tägliches Bangen und gewaltigen Organisationsaufwand. 

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