Grüne kritisieren den Senat: Kein Konzept für den Spreepark in Treptow
Seit 2013 hat der Senat beim Spreepark wieder den Hut auf. Doch bisher wurden nur ein Zaun gezogen, Schutt weggeräumt und das Riesenrad gesichert. Konkrete Pläne? Fehlanzeige.
Die Grünen werfen dem Senat vor, die Entwicklung des Spreeparks im Plänterwald zu verschleppen. "2013 hat das Land Berlin das sogenannte Erbbaurecht zurückgekauft – passiert ist seitdem: nüscht", sagt der Grünen-Abgeordnete für Treptow-Köpenick, Harald Moritz. Er beruft sich auf die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen. Auf die Frage, ob es inzwischen ein Nutzungs- und Realisierungskonzept für den ehemaligen Freizeitpark gebe, heißt es schlicht: Nein. Es liefen auch noch keine Verhandlungen mit Interessenten für eine dauerhafte Nutzung des Geländes.
Eierhäuschen soll bald saniert werden
Nur die Sanierung des denkmalgeschützten Eierhäuschens scheint voranzukommen. "Die komplette Dachstuhl- und Dachsanierung mit Mitteln aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (Siwa) ist in Vorbereitung", erklärte Margaretha Sudhoff, Staatssekretärin in der zuständigen Finanzverwaltung.
Für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses stehen sieben Millionen Euro zur Verfügung. Bislang wurde das Gebäude lediglich gegen den weiteren Verfall gesichert. Auch das Riesenrad ist nach Angaben der Finanzverwaltung nicht mehr einsturzgefährdet. Die Trümmer des abgebrannten Englischen Dorfes sind ebenfalls beseitigt worden.
Grün Berlin soll den Park künftig managen
Das Gelände im Plänterwald wird künftig von der Grün Berlin gemanagt. Ein entsprechender Vertrag soll in Kürze abgeschlossen werden. Das landeseigene Unternehmen kümmert sich auch um den Park am Gleisdreieck und das Tenpelhofer Feld.
Die Grünen sind mit dieser Bilanz nicht zufrieden. "Das Gelände ist weiterhin dem Verfall und Vandalismus preisgegeben. Gleichzeitig laufen die Kosten für die Sicherung des Geländes Monat für Monat weiter und erhöhen kontinuierlich die Verluste des Landes durch dieses Grundstück", erklärte Harald Moritz. Wieviel Geld das Grundstück tatsächlich kostet, teilte der Senat nicht mit. Für die weitere Sicherung und Altlasten-Sanierung stünden drei Millionen Euro aus Siwa-Mitteln zur Verfügung. Der Ausbau für eine künftige Nutzung könnte wahrscheinlich größtenteils aus EU-Töpfen finanziert werden.
Im Sommer gab es auf dem Gelände Theatervorführungen und Musikkonzerte. Solche Zwischennutzungen sind auch weiterhin geplant.