Berliner Einzelhandel: Kaufhof am Ostbahnhof schließt Mitte 2017
Die Galeria Kaufhof am Ostbahnhof wird im kommenden Jahr geschlossen. Einst war es das größte Warenhaus der DDR.
Kaufhof werde den Ende Juni 2017 auslaufenden Mietvertrag für seine Filiale am Berliner Ostbahnhof in Friedrichshain nicht verlängern, teilte der Warenhauskonzern mit. Die angestrebte Fortführung der Filiale auf einer verkleinerten Fläche sei „vom Vermieter abgelehnt worden“. Auf der jetzigen, 14.000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche lasse sich der Betrieb „aufgrund der seit Jahren anhaltenden Entwicklung im Umfeld wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll fortsetzen“.
Filialgeschäftsführerin Doreen Maedler-Nemchinov betonte, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Alle 89 Mitarbeiter erhielten ein „gleichwertiges Arbeitsplatzangebot“ für die Galeria Kaufhof am Alexanderplatz in Mitte, um dort „den Kundenservice weiter zu stärken“. Das Haus am Alex ist das Flagschiff der Kaufhauskette.
Entstanden als größtes und modernstes Warenhaus der DDR
Beide Standorte gehörten in der DDR zur Warenhauskette Centrum; die 1979 eröffnete Filiale am Ostbahnhof war die größte und modernste. Nach der deutschen Einheit übernahm zunächst Hertie den Betrieb und dann Kaufhof. Die Umsätze sanken jedoch, schon jetzt wird nur noch auf drei der sechs Etagen verkauft.
Für die Kunden ändere sich am Ostbahnhof zunächst nichts, teilte das Unternehmen weiter mit. Über den Beginn des Räumungsverkaufs werde „rechtzeitig informiert“.
Im vorigen September hatte der Handelskonzern Metro die Kaufhof-Gruppe an die kanadische Hudson's Bay Company veräußert. Kaufhof betreibt in Berlin auch Filialen im Ring-Center in Lichtenberg, im Linden-Center in Hohenschönhausen und in den Neuköllner Gropius-Passagen.
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