Geschichtsträchtiger Drehort: Kaufhaus des Westens bekommt eigene Serie
Im KaDeWe wird 2020 eine sechsteilige historische Miniserie gedreht. Im Fokus stehen vier Schicksale in der Weimarer Republik – und das berühmte Kaufhaus.
Berlins bekanntester Shoppingtempel bekommt seine eigene Serie: Das Kaufhaus des Westens wird Schauplatz einer sechsteiligen historischen Miniserie von ARD Degeto und Rbb. Unter dem Namen „KaDeWe“ soll die Produktion im kommenden Jahr entstehen. Die Drehbücher zur Serie hat Julia von Heinz verfasst, sie übernimmt auch die Regie.
Im Zentrum der Serie sollen die Schicksale von vier jungen Menschen zur Zeit der Zeit der Weimarer Republik stehen. Zu den 1920er Jahren hat Regisseurin von Heinz dabei einen besonderen Bezug gefunden: „Eine Zeit – ähnlich fragil und chaotisch wie die unsere – und dabei voller Freiheiten, Verheißungen und Möglichkeiten.“ Die Serie solle eine große Freundschafts- und Familiensaga werden, „eine lesbische Liebesgeschichte gegen alle Widerstände und ein Statement zu unserer Gegenwart“.
Über das KaDeWe lässt sich auch einiges erzählen: Seit seiner Eröffnung 1907 hat sich Berliner und deutsche Geschichte auf das KaDeWe ausgewirkt. Die jüdischen Eigentümer der Kaufhausgruppe Hermann Tietz wurden in der Nazizeit enteignet, im Zweiten Weltkrieg brannte das Haus am Tauentzien fast vollständig aus. 1950 erfolgte die Wiedereröffnung. Während der deutschen Teilung galt das Kaufhaus als ein Schaufenster des Westens. Am Tag nach dem Mauerfall erlebte es den größten Publikumsansturm seiner Geschichte.
Das KaDeWe versteht sich seit jeher als ein Spiegelbild aktueller Trends – und das seit 112 Jahren. Direkt am Wittenbergplatz gelegen steht es heute in Konkurrenz mit international renommierten Kaufhäusern wie etwa den Galeries Lafayette in Paris und Harrods in London. Berühmt ist es besonders für seine Feinschmeckerabteilung im sechsten Stock – bei Berlinern und Touristen.