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Imposant. Das KaDeWe in Berlin gehört zu den großen Luxuskaufhäusern Europas.
© dpa

Geschichte des KaDeWe in Berlin: Von Hand zu Hand

Seit 1907 hatte das KaDeWe schon viele Eigentümer. Und es wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Aber das Luxuskaufhaus hat sich in seiner wechselvollen Geschichte immer behauptet.

Eigentümerwechsel hat es in der Geschichte des KaDeWe schon öfter gegeben. Als der deutsch-jüdische Kaufmann Adolf Jandorf das Kaufhaus des Westens 1907 eröffnete, war die Tauentzienstraße noch eine stille Vorortgegend, was sich dann schnell änderte. Das Warenhaus bot eine ähnliche Pracht wie die Vorbilder Tietz und Wertheim im östlichen Stadtzentrum.

1926 verkaufte Jandorf sein Unternehmen an die Kaufhausgruppe Hermann Tietz. Deren jüdische Eigentümer wurden aber in der Nazizeit enteignet, was auch zur Umbenennung in Hertie führte.

Im Zweiten Weltkrieg brannte das KaDeWe fast komplett aus, nachdem ein amerikanisches Kampfflugzeug 1943 ins Dach gestürzt war. Sieben Jahre später folgte die Neueröffnung auf zunächst zwei Etagen – heute sind es sieben. 1994 wechselte erneut der Mutterkonzern, als Hertie von Karstadt (später: Arcandor) übernommen wurde. Der Unternehmer Nicolas Berggruen erwarb das KaDeWe mit Karstadt im Oktober 2010.

Das Warenhaus ist das bekannteste in Deutschland und mit 60 000 Quadratmetern Fläche das zweitgrößte in Europa nach Harrods in London. Die ursprüngliche Verkaufsfläche von 24 000 Quadratmetern ist durch einige Erweiterungen und Modernisierungen gewachsen. Als im Jahr 2007 das 100. KaDeWe-Jubiläum mit vielen Ehrengästen und einer 6,50 Meter hohen Torte gefeiert wurde, kam zum Beispiel der „Luxusboulevard“ im Erdgeschoss hinzu. Dort präsentieren sich internationale Marken nach dem Shop-in-Shop-Konzept auf eigenen Flächen. Berühmt ist das Warenhaus für seine außergewöhnlich große Feinkostabteilung, die „Feinschmeckeretage“ im sechsten Stockwerk. Auf 7000 Quadratmetern werden ungefähr 34 000 Lebensmittel aus aller Welt angeboten.

Während der deutschen Teilung hatten das KaDeWe und seine Umgebung den Ruf eines „Schaufensters des Westens“ – was dazu führte, dass es am Tag nach dem Mauerfall 1989 zum größten Publikumsansturm in der Kaufhausgeschichte kam und ein geregelter Verkauf kaum noch möglich war. An normalen Tagen besuchen etwa 40 000 bis 50 000 Menschen das KaDeWe, in der Adventszeit sind es oft doppelt so viele. Rund 40 Prozent der Kunden sind Touristen aus dem Ausland, allen voran Russen und Chinesen.

Seit Januar dieses Jahres führt die langjährige Marketingchefin und Pressesprecherin Petra Fladenhofer das Haus.

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