Berliner Bauprojekte: Kaufen in Mitte, Kaffee am Wannsee
Investor Harald Huth treibt gerade zwei sehr unterschiedliche Projekte voran: das Shoppingcenter „Mall of Berlin“ am Leipziger Platz und den Neubau des Ausflugslokals Wannsee-Terrassen. Beide Vorhaben liegen nicht ganz im Zeitplan – aber die Verzögerungen halten sich in Grenzen.
Noch sieht es am Leipziger Platz nicht nach der baldigen Fertigstellung eines der größten Shoppingcenter der Stadt aus. Über der Baustelle der „Mall of Berlin“ drehen sich weiterhin Kräne, und der große Durchgang der Passage ist versperrt. Nach Angaben der Investoren um Harald Huth sind bis zu 2500 Menschen Tag und Nacht mit Bauarbeiten und anderen Vorbereitungen beschäftigt. Den Zeitpunkt der Eröffnung hat Huth jetzt erstmals genauer eingegrenzt: „Zwischen dem 22. und 29. Mai“ soll es so weit sein.
Wenn alles gut vorangehe, komme vielleicht auch die Woche davor in Betracht, sagte Huth dem Tagesspiegel. Der Bauablauf und auch die Transportlogistik innerhalb der Baustelle seien allerdings sehr kompliziert.
Zuletzt hatte er im März die Hoffnung geäußert, im April eröffnen zu können. Die ursprüngliche Ankündigung, das Zentrum mache im Frühjahr 2014 auf, würde andererseits auch noch mit einem Termin im Mai erfüllt.
Die rund 270 Läden sind ein stadtweiter Rekord unter den Einkaufszentren, bei der Fläche liegt die „Mall of Berlin“ mit 76 000 Quadratmetern auf Platz zwei hinter den Neuköllner Gropius-Passagen – die in den 90er Jahren Huths erstes Centerprojekt waren.
Am Leipziger Platz entstehen auch ein Hotel, 270 Mietwohnungen, 5000 Quadratmeter Bürofläche und eine Tiefgarage mit 1000 Plätzen. Huth und arabische Finanzierungspartner investieren etwa 800 Millionen Euro. Und in der Nachbarschaft könnte sich noch mehr tun, denn nach Tagesspiegel-Informationen hat Huth dort weitere Immobilien erworben.
Die Wannsee-Terrassen sind etwas Besonderes
Dass ein Shoppingcenter-Experte die neuen Wannsee-Terrassen baut, ist ungewöhnlich – aber Huth will Berlin nach seinem beruflichen Erfolg „etwas zurückgeben“, es gehe um „ein Stück Kultur“. So hatte der gebürtige Hamburger sein Engagement für das 2001 abgebrannte Ausflugslokal beim Richtfest für den Neubau begründet. Damals, im Oktober, war die Eröffnung für dieses Frühjahr geplant. Das klappt nicht ganz, aber im Juli bis August soll es losgehen.
Das Restaurant neben dem Strandbad Wannsee war berühmt für seinen Panoramablick aufs Wasser. Das vorläufige Ende kam in der Weihnachtszeit 2001, als eine defekte Dunstabzugshaube Flammen fing und der reetgedeckte Bau bis auf die Grundmauern abbrannte.
Den Nachfolger im „englischen Landhausstil“ ohne Reetdach will Huths Unternehmen nicht selbst betreiben. Anscheinend war die Suche nach einem Wirt unerwartet schwierig, dem Vernehmen nach sollen mehrere bekannte Gastronomen abgesagt haben. Inzwischen aber gebe es einen Vertrag, sagt Huth, die Räume würden jetzt zum Ausbau übergeben. Den Namen des Wirtes dürfe er allerdings noch nicht nennen.
Im Berliner Südwesten kommt auch das Forsthaus Paulsborn zurück
Noch vor den Wannsee-Terrassen kehrt in Steglitz-Zehlendorf ein anderes beliebtes Ausflugslokal mit Biergarten zurück: Das seit 2013 leer stehende Forsthaus Paulsborn am Grunewaldsee empfängt ab Ostern wieder Gäste.
Die neue Chefin Johanna Wahlig war unter ihrem früheren Namen Ismayr bekannt als Gründerin des früheren „Bundespressestrands“ am Spreeufer. Das urige Forsthaus Paulsborn hat sie behutsam renoviert.
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