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Neues in Alt-Tegel. Das Bild zeigt die geplante Gestaltung an der Gorki-, Ecke Buddestraße, aber nicht den Karstadt-Standort.
© Simulation: HGHI
Update

Fußgängerzone Tegel: Karstadt plant neues Kaufhaus in Berlin

In Tegel entsteht bis 2018 ein Einkaufszentrum – und Karstadt eröffnet darin sein erstes neues Warenhaus seit mehr als 30 Jahren. Es ist die Rückkehr an einen alten Standort.

In Tegel ist ein Einkaufszentrum geplant – diese Nachricht ist nicht ganz neu, doch eines war bisher nicht bekannt: Karstadt will dort im Frühjahr 2018 sein deutschlandweit erstes neues Warenhaus seit mehr als 30 Jahren eröffnen. Mit dem Bauherren und Shoppingcenterspezialisten Harald Huth sei ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen worden, sagte Karstadt-Chef Stephan Fanderl am Dienstag.

Die Filiale an der Fußgängerzone Gorkistraße werde 8800 Quadratmeter Verkaufsfläche in vier Etagen bieten, kündigt Fanderl an. Er lobt die „erstklassige Lage mit hoher Kundenfrequenz und Anbindung an U-Bahn und S-Bahn“. Das Konzept sehe einen „lokalen Marktplatz“ vor.

Was wünschen die Kunden, was passt in den lokalen Markt?

Was das bedeutet, schrieb Fanderl in einer Rundmail an die Karstadt-Mitarbeiter: Man werde sich daran orientieren, „was die Kunden an diesem Standort wünschen“ und „wie das Marktumfeld beschaffen ist“. Gebe es in der Umgebung zum Beispiel einen großen Lebensmittelhändler, „brauchen wir keine Lebensmittelabteilung“.

Insgesamt habe Karstadt im 135. Jahr seines Bestehens „auf dem Weg zur langfristigen Gesundung gerade die Wende geschafft“ und strebe in diesem Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Ergebnis an.

„Ein gutes Signal für Tegel“

„Die Rückkehr von Karstadt ist ein gutes Signal für Tegel“, findet der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen. Es habe dort ja schon seit den 1930er Jahren ein kleines Kaufhaus einer Karstadt-Tochtergesellschaft gegeben, das „immer gut lief“. 1972 wurde das damalige „Karstadt Einkaufsparadies (Kepa)“ durch einen Neubau ersetzt und firmierte ab 1978 schlicht als „Karstadt".

Erst bei der Aufspaltung des Konzerns im Jahr 2006 wurde daraus eine Hertie-Filiale. Die zuletzt von Briten als Billigkaufhauskette geführte Hertie-Gruppe ging drei Jahre später deutschlandweit pleite.

Dass Karstadt erstmals seit vielen Jahren wieder expandiert, überrascht den Handelsverbandschef nicht. Trotz der Konkurrenz durch Shoppingmalls oder den Onlinehandel „verkünde ich ja immer, dass das Warenhaus lebt“.

Bauherren wollen 200 Millionen Euro in Tegel investieren

Harald Huth, der das neue Einkaufsquartier in Tegel zusammen mit dem Berliner Immobilienunternehmer Detlef Maruhn plant, hat darin viel Erfahrung. Zuerst betreute er für einen Immobilienfonds den Bau der Neuköllner Gropius-Passagen, dann ließ er „Das Schloss“ in Steglitz und die „Mall of Berlin“ in Mitte bauen. In Moabit errichtet Huth seit dem Herbst das „Schultheiss Quartier“, und am Kurfürstendamm plant er mit Partnern die „Mall of Ku’damm“.

Hertie Tegel
Vergangene Zeiten. Für Hertie in Tegel kam 2009 das Aus, als die Kaufhauskette pleite ging.
© dpa

Das alte Tegel Center und das ehemalige Kaufhaus werden zum „Tegel Quartier“. Der Um- und Ausbau sollte Mitte dieses Jahres beginnen und etwa 200 Millionen Euro kosten, wie es bereits im Frühjahr hieß. Das Bezirksamt Reinickendorf erhofft sich eine Belebung der rund 250 Meter langen Fußgängerzone in Alt-Tegel, die durch die Gorkistraße zwischen Buddestraße und Berliner Straße führt.

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