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Über eine Neubenennung der Mohrenstraße wird schon lange gestritten.
© AFP

Straße sollte nach Fritz Bauer benannt werden: Justizministerin für Umbenennung der Mohrenstraße

Seit Jahren wird über eine Umbenennung der Mohrenstraße diskutiert und gestritten. Nun hat Justizministerin Lambrecht einen neuen Vorschlag vorgestellt.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht unterstützt die Idee, die Berliner Mohrenstraße umzubenennen. „Den Vorschlag einer Fritz-Bauer-Straße fand ich total spannend“, sagte die SPD-Politikerin dem Magazin „Cicero“.

Der Jurist Bauer (1903-1968), der aus einer jüdischen Familie stammte und während der Nazi-Diktatur im Exil war, wurde später Generalstaatsanwalt in Hessen. Er setzte sich dafür ein, beim ersten sogenannten Auschwitz-Prozess das SS-Wachpersonal in dem Vernichtungslager vor Gericht zu stellen. Vielen wurde er auch durch den Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ bekannt.

Lambrecht hat das bis dahin namenlose Foyer im Ministerium vor Kurzem nach ihm benennen lassen, wie „Cicero“ weiter berichtet. Das Hauptgebäude des Bundesjustizministeriums liegt an der Mohrenstraße. Über deren Umbenennung gibt es in Berlin seit Langem Diskussionen, weil der Name von Kritikern als rassistisch empfunden wird. Das gilt auch für die U-Bahn-Station Mohrenstraße.

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Die Grünen in Berlin-Mitte haben vor rund zwei Wochen eine Umbenennung im Doppelpack gefordert und dabei den Namen Anton Wilhelm Amo vorgeschlagen, der als einer der ersten schwarzen Philosophen und Rechtswissenschaftler in Deutschland gilt. Eine Umbenennung der Straße wird vom Bezirk Mitte geprüft.

Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, nimmt an der Präsentation der offiziellen Corona-Warn-App teil.
Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, nimmt an der Präsentation der offiziellen Corona-Warn-App teil.
© Hannibal Hanschke/dpa

Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG hatten Anfang Juli zunächst angekündigt, den Stationsnamen in Glinkastraße umzubenennen. Nach dem russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka (1804-1857) ist eine Straße benannt, die nahe der U-Bahn-Station auf die Mohrenstraße trifft.

Nach Vorwürfen, Glinka sei Antisemit gewesen, pfiff der Senat die BVG jedoch zurück. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), die auch Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrates ist, forderte ein „offenes Verfahren“ unter Beteiligung von Verbänden, Initiativen und Anrainern. (dpa)

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