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Früher war es die Prügelei auf dem Pausenhof, heute kommen die Attacken aus dem Internet: Jeder dritte Jugendliche war laut einer Studie schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing. Die Schikanen im Netz setzen den Betroffenen oft hart zu.
© Marc Müller / dpa

Medienkompetenz: Internet-Mobbing bekämpfen

Der Senat zahlt 23 Millionen Euro für Computer in Berliner Schulen. Cyber-Teams und Internet-Seepferdchen sollen die Medienkompetenz von Jugendlichen schulen und sie gegen Cyber-Angriffe schützen.

Wüste Beschimpfungen auf der mittlerweile abgeschalteten Mobbingplattform „Isharegossip“ machten in diesem Jahr die Probleme des Internets offensichtlich, die Senatsbildungsverwaltung rief das „Jahr der Medienkompetenz“ aus. Vor allem das sogenannte Cybermobbing müsse man weiterhin „aktiv angehen“, sagte die Bildungsstaatssekretärin Claudia Zinke am Donnerstag bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse des „eEducation Masterplans“. Der soll seit 2005 Schulen für den Umgang mit Computern und Medienkompetenz fit machen. Gezielt auf Mobbing ausgerichtete Projekte gebe es nicht, das Problem sei Teil der einzelnen Bausteine.

Berlin sei auf dem richtigen Weg und stünde vor allem bei der Ausstattung im Bundesvergleich gut da, sagte Zinke. In den kommenden vier Jahren sollen weitere 22,7 Millionen Euro investiert werden. Seit 2005 hat die Senatsverwaltung 37 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Zahl der Computer in Schulen sei um 20 000 Geräte erhöht worden, statt zwölf müssten sich nun sechs Schüler einen Rechner teilen. Experten halten dies noch immer für zu gering, optimal sei ein Gerät pro Schüler. Bei der Verwaltung hält man das nicht für nötig, da viel mit interaktiven Whiteboards gearbeitet werde. 1020 klassische Schiefertafeln seien bereits durch diese elektronischen Tafeln ersetzt worden, bis 2014 sollen jährlich weitere 600 ausgegeben werden.

Zinke bedauerte, dass Computer noch nicht überall alltäglich seien. Immerhin würden mehr als 90 Prozent der Schulen im Unterricht damit arbeiten. Das an der Wald-Grundschule in Westend laufende Projekt „Mehr Medienkompetenz für Eltern“ soll im Oktober berlinweit starten. Das seit November in Grundschulen angebotene „Internet-Seepferdchen“ soll auf Oberschulen übertragen werden. Bisher machten mehr als 3300 Schüler mit, sagte Zinke. Mehr als 27 000 Pädagogen hätten seit 2007 Fortbildungen zum Thema besucht. In den kommenden drei Jahren soll die Zahl auf 40 000 steigen. Außerhalb des Masterplans gibt es in Schulen präsente Cyber-Teams, Medienkompetenzzentren oder Anti-Mobbing-Koffer.

(spa)

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