Jagd auf Mobbingseite: Isharegossip: Festgenommener ist wohl nur ein Trittbrettfahrer
Die Polizei hat einen Mann verhört, der sich als Betreiber der Mobbingseite isharegossip.com ausgegeben hatte. Die Beamten glauben an einen Trittbrettfahrer - die Hetzer selbst behaupten, der Mann gehöre zu ihrem Team.
Seit Monaten jagt die Polizei die Hintermänner der indizierten Mobbingseite isharegossip.com. Am Donnerstag nahmen Lübecker Beamte einen Verdächtigen fest, der sich als Betreiber der Hetzplattform ausgegeben hatte. Nach seiner Vernehmung gehen die Beamten allerdings zunächst davon aus, dass es sich um einen Trittbrettfahrer handelt. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, die einen Haftbefehl erwirkt hatte, will dennoch weiter gegen den Mann ermitteln.
Auf der Mobbingseite selbst haben inzwischen die Betreiber eine Stellungnahme abgegeben. Darin behaupten sie, dass der Verdächtige tatsächlich zu ihrem Team gehöre und "Chief of staff der Community" sei, also die Moderatoren der Hetzseite betreue. Allerdings wolle man nach den jüngsten Ereignissen den Kontakt zu ihm einstellen. Die Betreiber bezeichnen den 25-jährigen Lübecker als "Verräter".
Womöglich bekommt die Polizei durch die Vernehmung des Mannes Informationen über die tatsächlichen Betreiber. Auf der Mobbingseite im Internet können Nutzer anonym Kommentare hinterlassen - offiziell geht es darum, Gerüchte zu verbreiten. Tatsächlich wurde auf der Mobbingseite tausendfach gegen einzelne Schüler gehetzt, auch viele Berliner Minderjährige wurden namentlich bedroht und beleidigt, es gab diverse Morddrohungen sowie rassistische Ausfälle. Wegen anonymer Ankündigungen von Amokläufen fiel an mehreren Schulen der Unterricht aus. Zudem gab es Verletzte: Nach Beleidigungen in dem Online-Forum trafen sich mehrfach Kontrahenten auf der Straße. Im April wurde ein 15-Jähriger in Mariendorf von mehr als 15 Jugendlichen verprügelt.
Im März war die Mobbing-Plattform auf den Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gekommen, seitdem taucht sie nicht mehr in den großen Suchmaschinen auf. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatte ermittelt, nachdem mehrere Eltern in Hessen Strafanzeige wegen der Verunglimpfung ihrer Kinder im Netz gestellt hatten. Auch in Berlin gab es dutzende Anzeigen.
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