In Potsdam an Coronavirus gestorben: Infizierter Arzt nahm Flug von London nach Berlin
Ein deutscher Arzt hatte in einer Londoner Klinik gearbeitet. Als er Symptome von Covid-19 zeigte, sollte er in Quarantäne. Stattdessen reiste er nach Potsdam.
Ein in Potsdam an dem Coronavirus gestorbener Arzt ist per Flugzeug von London nach Deutschland gereist. Der Arzt ist mit mehreren Passagieren an Bord der Maschine gewesen, wie ein Sprecher der Stadt Potsdam am Samstag sagte.
Zuvor hatte die Tageszeitung „B.Z.“ darüber berichtet. Die Bundespolizei hatte nach Bekanntwerden des Falls auf Ersuchen des Gesundheitsamtes den Reiseweg des Chirurgen ermittelt.
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Der Deutsche hatte in einer Londoner Klinik gearbeitet und dort Symptome des neuartigen Virus gezeigt. Sein Arbeitgeber hatte ihn daraufhin in häusliche Quarantäne geschickt, ihn aber nicht auf Sars-CoV-2 getestet. Aus bislang unbekannten Gründen war er dann nach Deutschland gereist.
In dem Flugzeug, in dem der Arzt saß, hätten sich keine Potsdamer befunden, teilte die Stadt weiter mit. Das Gesundheitsamt trete aber mit allen auf dem Reiseweg nachvollziehbaren Personen aus Potsdam in Kontakt und informiere zudem alle anderen betroffenen Gesundheitsämter.
Nach einem Bericht der „B.Z.“ flog der Mann mit der Fluglinie Ryanair am Mittwoch vor einer Woche von London nach Berlin-Schönefeld. Mit ihm an Bord saßen demnach 41 Passagiere. Diese Zahl konnte der Stadtsprecher nicht bestätigen. Der Sprecher des Flughafens Berlin Brandenburg (FBB), Hannes Hönemann, bestätigte nur, dass es einen Ryanairflug nach Berlin-Schönefeld gab. Ob der mit dem Virus infizierte Arzt an Bord gewesen sei, könne er nicht sagen.
Der Arzt hat sich nach seiner Ankunft in der Landeshauptstadt nach Informationen der Stadt in häuslicher Isolation befunden und ist dort auch gestorben. Das positive Testergebnis des Mediziners liegt seit Mittwoch vor. Er arbeitete in keiner Einrichtung in Potsdam. Er war nach Angaben der Stadt in Bayern gemeldet. In der Region habe er sich wegen Verwandtschaft aufgehalten.
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Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten hat sich in Brandenburg auf insgesamt 1404 erhöht. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit (Stand: 8.00 Uhr). Innerhalb von 24 Stunden wurden demnach 61 neue bestätigte Covid-19-Fälle gemeldet. 187 Menschen werden derzeit im Krankenhaus behandelt, davon werden 25 intensivmedizinisch beatmet. Weiterhin sind 24 Todesfälle registriert.
Die höchste Zahl an Infektionen mit Sars-CoV-2 ist nach Angaben des Ministeriums mit 245 in der Stadt Potsdam bekannt, gefolgt vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 188 bestätigten Fällen und dem Kreis Oberhavel mit 133 Infizierten. Die wenigsten bestätigten Infektionsfälle meldeten der Landkreis Prignitz und die Stadt Frankfurt (Oder) mit jeweils dreizehn Betroffenen.
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In Potsdam gab es bislang auch die meisten Toten. Zehn Menschen starben dort bisher an einer Coronavirus-Infektion. Vier Todesfälle wurden im Landkreis Potsdam-Mittelmark registriert, jeweils zwei in den Landkreisen Barnim, Dahme-Spreewald und Oberhavel. Einen Todesfall gab es jeweils in den Kreisen Uckermark, Märkisch-Oderland und Elbe-Elster. Auch die Stadt Brandenburg an der Havel meldete einen ersten Toten.
Am Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann sind neun weitere Menschen positiv auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus getestet worden. Bei neuen Tests wurde bei sieben Mitarbeitern und zwei Patienten das Sars-CoV-2-Virus festgestellt, wie die Klinik am Samstag mitteilte.
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Die Patienten seien auf die Covid-19-Normalstation verlegt worden. Damit wurden bereits 83 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. 81 Mitarbeiter befinden sich derzeit in Quarantäne (Stand: 12.00 Uhr). Zwei Mitarbeiter sind den Angaben zufolge gesund wieder im Dienst.
Nach einer Häufung von Corona-Infektionsfällen hatte die größte Potsdamer Klinik Hilfe vom Bund geholt. Ein Team des Robert Koch-Instituts aus Berlin war am Freitag in Potsdam, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Das Klinikum stellte nach Angaben der Stadt Verfahren vor, wie mit Covid-19-Patienten umgegangen werde. Nachdem es zu einer auffälligen Zahl positiver Tests gekommen war, hatte das Krankenhaus entschieden, alle Patienten zu testen und positive Fälle von negativen zu trennen. (dpa)