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Kinder spielen in einer Kita. Hier in Moabit.
© Rainer Jensen/ dpa

Nur 58 Prozent gehen in Kindergarten: In Neukölln fehlen Kita-Plätze für Kinder unter Drei

Neukölln hat zu wenige Kitas für Kinder unter drei Jahren. Nur 58 Prozent dieser Kinder gehen zu Kita. Joschka Langenbrinck (SPD) fordert nun „mehr Kitaplätze in sozialen Brennpunkten“.

Neukölln hat nicht genügend Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren. Nur rund 58 Prozent der Bezirkskinder dieser Altersgruppe gehen in eine Kita oder zu Tagesmüttern – das ist weit weniger als im Berliner Durchschnitt. Da beträgt die Betreuungsquote der Ein- bis Zweijährigen 70 Prozent. Neukölln liegt auf dem letzten Platz hinter Mitte und Reinickendorf. Spitzenreiter ist Pankow mit einer Quote von mehr als 83 Prozent. Dies geht aus einer Antwort der Senatsjugendverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD) hervor.

„Kinder müssen in allen Bezirken die gleiche Chance auf einen Kitaplatz haben“, sagt Langenbrinck und fordert „mehr Kitaplätze in sozialen Brennpunkten“. Tatsächlich gibt es in den sozial schwachen Quartieren Neuköllns noch weniger Plätze als etwa in Britz oder Rudow. In der Köllnischen Heide liegt die Betreuungsquote nur bei 46 Prozent. Langenbrinck spricht von einer „sozialen Mobilitätsfalle“: Eltern, die auf Transferleistungen angewiesen sind, hätten oft nicht die Möglichkeit, ihre Kinder in weit entfernte Kitas zu bringen. Die Nachfrage nach mehr Plätzen vor Ort sei hoch.

Nach Angaben der Jugendverwaltung gibt es kaum einen Puffer an freien Plätzen in Neukölln. Dabei würden gerade Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen von der Förderung in Kitas profitieren, sagte ein Sprecher. „Daher regen wir den Kitaausbau in diesen Gebieten noch stärker an.“ Bei der Vergabe von Fördergeldern sollen künftig Faktoren wie die Arbeitslosengeld-II-Bezugsquote stärker gewichtet werden. „Uns fehlen rund 1000 Kitaplätze in Neukölln“, sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU).

Sylvia Vogt

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