Öffentlicher Verkehr in Berlin: In der U-Bahn wird’s eng - wegen Graffiti
In den letzten Tagen sollen 38 Wagen der BVG beschmiert worden sein. Wenn die besprühten Waggons zur Reparatur müssen, werden die Züge kürzer.
Fahrgäste spüren es: Bei der U-Bahn herrscht Fahrzeugmangel. Zahlreiche Züge sind mit weniger Wagen als vorgesehen unterwegs; dadurch wird es drinnen häufig enger. Zwar sind viele Züge inzwischen in die Jahre gekommen, doch es ist nicht die Technik, die zu Ausfällen führt. Auslöser sind Schmierer. Die Zahl der Graffiti-Vorfälle habe in den vergangenen Tagen erheblich zugenommen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Und da die BVG versuche, beschmierte Wagen sofort aus dem Verkehr zu nehmen und zu reinigen, fehlten sie im Betrieb. Allein am Montag habe man – nach dem Wochenende – insgesamt 38 beschmierte Wagen entdeckt.
Betroffen seien vor allem die Linien U 1 (Warschauer Straße–Uhlandstraße) und U 2 (Pankow–Ruhleben), sagte Reetz weiter. Auswirkungen gebe es dann auf das gesamte so genannte Kleinprofilnetz, zu dem die Linien U 1 bis U 4 gehören.
Schmierobjekte sind auch die Oberdecks in den Doppeldecker-Bussen. Dort werden vorwiegend die Rücklehnen der Sitze „bemalt.“ Vor kurzem sei auf diese Weise ein Bus komplett verunstaltet worden, sagte Reetz. Weniger Probleme gebe es bei der Straßenbahn. Die S-Bahn dagegen ist auch häufig das Ziel von Schmierern; eine Zunahme habe es aber nicht gegeben, sagte Sprecher Ingo Priegnitz.
Doch nicht nur Schmierer schlagen zu. Nach Angaben von Reetz sind derzeit acht U-Bahn-Wagen in der Werkstatt, weil Sachbeschädigungen beseitigt werden müssen. Der Aufwand geht in die Millionen.