Von der Notunterkunft zurück zur Sporthalle: In der Carola-Neher-Straße rollt wieder der Ball
Ein halbes Jahr lebten Geflüchtete in der Turnhalle. Bei der Übergabe an den BSV Eintracht Mahlsdorf war der Regierende Bürgermeister dabei.
Die ehemalige Turnhallennotunterkunft in der Carola-Neher-Straße in Hellersdorf wurde am Montag im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller wieder zur sportlichen Nutzung freigegeben. Es sei „richtig und wichtig“ gewesen, dass die Stadt „mit allen Mitteln“ Geflüchteten geholfen habe, erklärte Müller. Er dankte den Fußballern des BSV Eintracht Mahlsdorf, deren Trainingshalle von Dezember 2015 bis Mai dieses Jahres als Notunterkunft für insgesamt etwa 100 Geflüchtete zur Verfügung gestellt worden war. „Das ist beispielhaftes Handeln, das unser Berlin als solidarische Stadt erfahrbar macht.“ Bei der Übergabe dabei waren auch Bezirksbürgermeister Stefan Komoß, der Beauftragte für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, Staatssekretär Dieter Glietsch, sowie der Jugendleiter des BSV, Ulrich Strumpf.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hatte dem Betreiber, der L.I.T.H.U. gGmbH, Ende Mai mit sofortiger Wirkung gekündigt. Grund hierfür waren „ gravierende Mängel bei der Leistungserbringung“.
Die Turnhalle war freigezogen und ab Anfang Juli saniert worden.
Drei weitere Turnhallen werden diese Woche geschlossen
Insgesamt werden in Berlin derzeit noch 53 Turnhallen als Notunterkünfte für 5900 Menschen benutzt, sagte die Sprecherin der Senatssozialverwaltung, Regina Kneiding, am Montag auf Anfrage. „Diese Hallen sollen im Laufe des Jahres freigezogen werden.“ Die Räumlichkeiten würden dann „je nach Bedarf“ saniert, um dann „so schnell wie möglich“ wieder dem Schul- und Bezirkssport zur Verfügung zu stehen. Drei weitere Turnhallen werden in dieser Woche in Treptow-Köpenick als Notunterkünfte geschlossen. Die insgesamt etwa 320 Bewohner sollen in ein Containerdorf im Quittenweg ziehen.
Julia Dziuba