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Bereiten wir die nächste Generation gut auf die Zukunft vor? Eine Diskussionsrunde versucht Antworten zu geben.
© picture alliance / Stephanie Pil / dpa

Diskussionsrunde: Schule der Zukunft: Impulse für ein lebenswerteres Lernen

Drei Experten zeigen auf, wie sich die deutsche Schule für das 21. Jahrhundert wappnen kann.

Wenn die Bürgerstiftung Berlin und Berlin British School zum Vortrag laden, sind die Koryphäen nicht fern. Im kleinen Rahmen arbeiten alle drei bereits an neuen Wegen Berlins Jugend zu bilden: Sybille Volkholz, ehemalige Senatorin für Bildung, Pater Tobias Zimmermann, Rektor am Canisuis-Kolleg, und Andrew Walsh, Leiter der Secondary School an der British School, diskutierten unter Leitung der Journalistin Margaret Heckel über die Schule der Zukunft.

Sybille Volkholz sieht die heutige Bildungspolitik als Reaktion auf den Pisa-Schock. Der habe nicht wegen der schlechten Resultate, sondern wegen der Erwartungshalten tiefe Wellen geschlagen und drei große Trends mit sich gebracht: Ein neuen Fokus auf frühkindliche Bildung, Kompetenz-Orientierung und eine Standardisierung des Unterrichts.

Baustelle Schule

Für Pater Tobias Zimmermann steht die Zukunft weit offen: „Wir dürfen uns als Schulen nicht sicher wähnen. In Zeiten, wo ganze Branchen wegrationalisiert werden, muss die Schule sich auf den Weg machen.“ Der Rektor fragt deshalb: „Was kommt beim Schüler an?“ Anscheinend nicht genug und Grund dafür, ist für ihn das Verhältnis Schule-Lehrer. Man behandle die Lehrer genauso, wie die Schüler nicht mehr behandelt werden sollen – von oben herab. Die Skepsis der Lehrer gegenüber Neuem komme von dieser bevormundenden Struktur: „Wir müssen die Lehrer motivieren und individuelle Lösungen finden.“

Andrew Walsh sieht das Schulsystem als ein veraltetes Produkt der Industriellen Revolution: „Damals verlangte die Wirtschaft nach mittelmäßig ausgebildeten Konformisten. Heute ist dieses Lernen um Wissen ausspucken zu können umsonst. Wir müssen kritisch Denken lehren.“ Auch er möchte den Lehrer wieder in den Mittelpunkt rücken: „Wir schulden unseren Lehrern Respekt, eine bessere Einbindung und Ausbildung.“

Wege in die Zukunft

Alle drei Referenten sind sich einig: Es brauche Herzblut und eine ordentliche Geldspritze um die deutsche und insbesondere die Berliner Schule wieder auf den rechten Weg zu bringen. Sybille Volkholz setzt auf „Eigenverantwortung, denn jeder ist  für die eigenen Entscheidungen verantwortlich“, Pater Tobias Zimmerman will beim Kind anfangen („Wir müssen mit den Kindern sprechen“) und der Brite Andrew Walsh möchte die Rolle der Lehrer aufwerten: „Wir müssen eine neue Wertschätzung für die Lehrer entwickeln.“

Hanna Widmann

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