Brennpunktprogramm soll ausgeweitet werden: Immer mehr prekäre Schulen in Berlin
In Berlin wächst die Zahl der Schulen, die über 50 Prozent Schüler aus armen Familien haben. Das führt Raed Saleh (SPD) vor allem auf die Flüchtlingswelle zurück. Nun muss das Brennpunktprogramm aufgestockt werden.
Das Brennpunktprogramm für Berlins Schulen soll erheblich ausgeweitet werden. Dies kündigte SPD-Fraktionschef Raed Saleh am Mittwoch an. Demnach sollen ab 2016 statt 220 rund 250 Schulen von dem Millionenprogramm profitieren. Grund ist die Zunahme an Schülern, die von staatlichen Transferleistungen leben: Wenn eine Schule 50 bis 75 Prozent dieser Schüler hat, erhält sie jährlich 62500 Euro, um sich Hilfe durch zusätzliches Personal zu holen. Bei einer Quote von über 75 Prozent gibt es 100000 Euro pro Schule. „Wir lassen die Schulen nicht allein“, lautet Salehs Botschaft.
Als Saleh das Programm im April 2013 startete, erfüllten noch 207 Schulen die Voraussetzungen für die Aufnahme in das Brennpunktprogramm. Innerhalb von zwei Jahren ist die Zahl der Schulen mit einem Großteil von Kindern aus prekären Einkommensverhältnisse also um rund 20 Prozent gestiegen. Saleh führt diese Zunahme auf die Flüchtlingswelle zurück. Bislang war das Programm mit 15 Millionen Euro ausgestattet. Im Haushalt 2016/17 muss es erheblich aufgestockt werden, zumal die SPD auf Salehs Betreiben hin auch die beruflichen und freien Schulen in das Programm aufnehmen will.