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Abschiebung nach Serbien. Die Länder chartern gemeinsam ein Flugzeug und schieben gesammelt ab, hier aus Leipzig.
© dpa

Flüchtlinge in Berlin: Immer mehr Asylbewerber reisen aus

Manche sind enttäuscht, andere dürfen nicht bleiben: Es kehren immer mehr Ausländer in ihre Heimatstaaten zurück.

In den ersten zwei Quartalen dieses Jahres haben 7900 Ausländer Berlin freiwillig verlassen; bis Ende Oktober wurden zudem 1748 ausreisepflichtige Personen abgeschoben. Das geht aus Zahlen der Innenverwaltung hervor. Hinsichtlich der freiwilligen Ausreisen hat die Sozialverwaltung etwas andere Zahlen: Sie spricht von 7100 freiwilligen Ausreisen in den ersten neun Monaten. Der Unterschied sei darauf zurückzuführen, dass nicht alle Rückkehrer zuvor eine Beratung beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten in Anspruch nahmen, sagte eine Sprecherin der Innenverwaltung am Sonntag. Beide Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Im gesamten Jahr 2015 seien 806 Personen abgeschoben worden, 2014 seien es 602 gewesen.

Meist würde per Sammelcharter abgeschoben, das heißt, es werde eigens ein Flugzeug gechartert, um eine größere Zahl von Personen in ihr Heimatland abzuschieben, insbesondere nach Serbien, Montenegro, Kosovo, Albanien, Bosnien und Herzegowina. Darüber seien mehr als 80 Prozent der 1748 Betroffenen abgeschoben worden. Insgesamt lebten Ende September rund 9500 ausreisepflichtige Personen in Berlin. Auch die Zahl der Flüchtlinge, die neu nach Berlin kommen, geht zurück. Bis Ende Oktober kamen rund 15.000, im Jahr 2015 waren um diese Zeit schon 55.000 eingetroffen.

Die häufigsten Zielstaaten, in die freiwillig zurückgereist wird, sind laut Ausländerbehörde Irak, Afghanistan und Albanien.

Viele hatten sich eine Zukunft in Deutschland erhofft und sind enttäuscht, weil alles lange dauert, ihre beruflichen Qualifikationen nicht anerkannt werden und die Unterbringung unzureichend ist.

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