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Die Jäger in Brandenburg fordern seit Jahren, Wölfe anschießen zu dürfen – der Schutz der Tiere wurde gelockert.
© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

In Brandenburg ist es am schlimmsten: Immer mehr Angriffe durch Wölfe bundesweit

Schafe, Kälber, Ziegen – Wölfe haben vergangenes Jahr in Deutschland 2067 Tiere getötet. Die Zahl der Angriffe ist um 35 Prozent gestiegen.

Der Wolf kommt – und das immer öfter. Die Zahl der Angriffe von Wölfen auf Nutztiere – wie etwa Schafe – hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. So gab es 2018 laut einem Bericht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) 639 gemeldete Wolfsübergriffe mit insgesamt 2067 getöteten, verletzten oder vermissten Nutztieren.

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Mit Abstand am stärksten betroffen sind Schafe (1656 Tiere). Die meisten Übergriffe gab es in Brandenburg (163) und Niedersachsen (151). Zunächst hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“) über die DBBW-Zahlen berichtet.

Im Bericht für das Jahr 2017 werden für Deutschland 472 Übergriffe mit 1667 Nutztieren angegeben. Damit hat die Zahl der Vorfälle von 2017 bis 2018 um rund 35 Prozent zugenommen.

Abschuss-Regeln für Wölfe gelockert

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied forderte in der „NOZ“ „ein aktives und konsequentes Management des Wolfsbestandes“.

Die Jäger in Brandenburg fordern seit Jahren, Wolfe abschießen zu dürfen – lange war das aufgrund strenger Schutzbedingungen nicht möglich. Im Mai allerdings wurde das Bundesnaturschutzgesetz den Wolf betreffend gelockert. Früher durften Jäger nur Tiere schießen, die nachweislich mehrmals Schafe oder Kälber gerissen hatten, inzwischen ist dieser Nachweis nicht mehr erforderlich.

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In Deutschland wird seit Jahren erbittert über den Umgang mit den streng geschützten Wölfen gestritten

Am Montag hatte die DBBW mitgeteilt, dass in Deutschland mittlerweile 105 Wolfsrudel leben. (dpa)

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