Anschlagsopfer vom Breitscheidplatz: "Ich konnte dann rauskrabbeln"
René Köchel liegt im Krankenhaus in Schöneberg. Der 52-Jährige schenkte gerade Glühwein aus, als der Lkw auf ihn zuraste.
Im Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg liegt am Dienstagnachmittag René Köchel, ein freundlicher Mann, dessen Stimme sanft, fast schon schüchtern klingt.
Kurz vor der nächsten Bluttransfusion kann Köchel für wenige Minuten ans Telefon – wohlgemerkt, an das klinikeigene Telefon im Krankenzimmer, nicht sein eigenes. Sein Handy, sagt Köchel, liegt noch unter den Trümmern am Breitscheidplatz: „Ich habe gerade Glühwein ausgeschenkt, da brettert der Laster auf uns zu.“
Köchel, 52 Jahre alt, arbeitet seit den Neunzigern auf Weihnachtsmärkten. „Ich bin mit einer Kollegin zur Seite gesprungen“, sagt er, „da sehe ich die Räder vom Lkw ...“ Köchel berichtet, dass er stürzte und Sekunden später den Glühweinstand über sich zusammenbrechen sah. „Ich konnte dann rauskrabbeln, auch die Kollegin.“
Köchel wurde am Bein verletzt und hat Blut verloren. „Die Ärzte sagen, dass mit mir und der Klinik dauert erst mal eine Weile.“ Köchel ist alleinstehend, lebt in Berlin und stammt aus dem Spreewald. Seine Familie dort hat er schon informiert. „Die waren natürlich beunruhigt.“
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