#MeToo-Demonstration in Berlin: Hunderte demonstrieren am Hermannplatz gegen Sexismus
Etwa 850 Teilnehmer demonstrierten am Samstagnachmittag in Berlin gegen sexuelle Gewalt.
Mehrere hundert Menschen haben am Samstagnachmittag in Neukölln und Kreuzberg gegen sexuelle Gewalt demonstriert. Unter dem durch die sozialen Netzwerke geprägten Schlagwort #MeToo versammelten sich gegen 16 Uhr anfangs um 300 meist jüngere Menschen auf dem Hermannplatz. Später wurden es laut Polizei rund 850 Demonstranten. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie „United Pussy Riot“ und „Pussy grabs back“, eine Anspielung auf frauenverachtende Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Ausgelöst worden war die aktuelle Protestwelle durch die Missbrauchsvorwürfe gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein und weitere Fälle, in denen Frauen sexuell belästigt und missbraucht wurden.
Neben vereinzelten Regenbogenfahnen waren am Sonnabend auch viele transparente Regenschirme mit dem Hashtag #MeToo zu sehen, die die Veranstalter ausgegeben hatten. Sie sind eine Gruppe junger Menschen, die sich erst vor sechs Tagen entschlossen hatten, die Demonstration anzumelden, „um uns gegenseitig zu unterstützen, denn wir sind nicht alleine mit unseren Erfahrungen“, wie eine der Organisatorinnen sagte. Viele von ihnen hätten sexualisierte Gewalt erlebt, sie wollen offen darüber sprechen und sich untereinander austauschen. Vom Hermannplatz zog die Demonstration bis zum Abend nach Kreuzberg.