DDR: Honeckers Armee-Chef in Berlin beigesetzt
DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler wurde in Berlin beigesetzt. Unter den Gästen waren ehemalige hochrangige DDR-Funktionäre.
Schwarz, Rot, Gold mit Hammer, Zirkel und Ehrenkranz, dazu Klänge der DDR-Nationalhymne auf dem Friedhof in Baumschulenweg: Am Mittwoch haben Angehörige und Freunde Abschied von Erich Honeckers Verteidigungsminister Heinz Keßler genommen. Der Armeegeneral war am 2. Mai im Alter von 97 Jahren gestorben. Unter den Gästen: der letzte SED-Ministerpräsident der DDR, Hans Modrow, sowie Egon Krenz, der Kurzzeit-Nachfolger Honeckers.
Der Untergang der DDR sei für seinen Vater eine Lebenstragödie gewesen, sagte Frank-Ullrich Keßler, der Sohn des früheren DDR-Militärs. Er sei Offizier geworden, „weil er den Krieg hasste“. Keßler amtierte von 1985 bis zu seinem Rücktritt im November 1989 als Verteidigungsminister. Geboren wurde er im schlesischen Lauban, dem heutigen Luban (Polen). Nach der Wende wurde Keßler in den Prozessen um die Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze zu einer siebeneinhalbjährigen Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt. Vor einigen Jahren gab es Aufregung um den Ex-Minister, als er bei einem Veteranentreffen von Offizieren der DDR-Armee auftrat. Einige marschierten dabei in Originaluniformen auf. Tsp/dpa