Filmstadt Berlin: "Homeland" wieder bei Sat 1
Mit der fünften Staffel wechselt „Homeland“ von Kabel 1 zurück zum größeren Sender. Durch den Hauptstadt-Dreh hofft man auf mehr Publikum.
„Sag niemals nie“ – diese Weisheit gilt gerade im Agentengewerbe und in verwandten Berufen, und sie ist bekanntlich Bond, James Bond höchstselbst zuzuordnen. Was für den Vater aller Spione gilt, gilt erst recht für die Sendeverantwortlichen entsprechender TV-Filme und also auch für die Programmplaner, die entscheiden müssen, wo sie die US-Serie „Homeland“ möglichst gewinnbringend platzieren. In diesem Falle die fünfte, in Berlin und Umgebung gedrehte Staffel.
Die ersten drei Staffeln waren auf Sat 1 gelaufen, Nummer 4 hatte man zu Kabel 1 verbannt, die Quoten waren einfach zu schlecht. Nummer 5 allerdings startet ab 3. April jeweils sonntags um 23.15 Uhr wieder auf dem größeren Sender Sat 1. Offensichtlich setzt man auf eine Art Berlin-Bonus, der die Serie für die Zuschauer interessanter machen könnte, zumal es während der Dreharbeiten immer wieder Berichte zu deren Stand gegeben hatte – es also kaum einem potenziellen Zuschauer entgangen sein dürfte, was da auf ihn zurollt.
Bis Ende November 2015 hatte es für die fünfte Staffel insgesamt 138 Drehtage gegeben, verteilt auf rund 100 Drehorte in Berlin und Brandenburg, darunter Potsdam, Nauen, Luckau, Falkensee und Schönefeld. Nicht immer durften sie freilich sein, was sie sind, stellten teilweise auch Orte in Syrien und Umgebung dar. Aber das Hauptset stand in Babelsberg, sogar Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, hat es besichtigt. Die Hauptrolle hatte wie gehabt Claire Danes inne, die Berlin bereits durch einen Berlinale-Kurzbesuch kannte – anlässlich der Premiere von Baz Luhrmanns „William Shakespeares Romeo + Julia“ im Februar 1996. Da spielte sie an der Seite von Leonardo DiCaprio, ein Jahr bevor dieser mit der „Titanic“ in See stach.
Über den Inhalt der fünften Staffel ist während der Dreharbeiten nicht viel bekannt geworden: Man gab sich zugeknöpft. Claire Danes spielte die nunmehr ehemalige CIA-Agentin Carrie Mathison. Bekannt wurden aber beispielsweise Dreharbeiten im Tunnel der U 55, der sogenannten Kanzlerbahn zwischen Brandenburger Tor und Hauptbahnhof. Die Filmcrew hatte sich dafür Mitte November für einen Tag die Station Bundestag ausgesucht, drehte angeblich eine Verfolgungsjagd, reguläre Fahrgäste sahen derweil in die Röhre. Die dürren Informationen zur Handlung deckten eine Szene mit wie auch ohne Schießerei ab. Einige 100 Komparsen waren dabei eingesetzt, insgesamt sollen über 500 deutsche Mitarbeiter und zahlreiche Dienstleister beteiligt gewesen sein.
Als die Szene im U-Bahnhof gedreht wurde, lief die Serie in den USA bereits, war die siebte von insgesamt 13 Folgen ausgestrahlt. Gewisse Hoffnungen, dies könnte nicht der einzige „Homeland“-Beitrag der Berlin-Brandenburger Filmschaffenden sein, haben sich längst wieder in Luft aufgelöst. Es bleibe bei der einen Staffel, teilte David Nevins, TV-Produzent und Chef des Senders Showtime, mit. Die nächste Folge werde wieder in den USA, genauer: in New York gedreht.
Möglich, dass man sich dort vor subversiven Attacken sicherer fühlt. Für eine Szene in einem libanesischen Flüchtlingslager hatte man hier die drei Graffitikünstler Heba Amin, Caram Kapp und Stone engagiert, die arabische Schriftzeichen an Wände sprühen sollten. Das haben sie getan, aber nicht im Sinne der Produktionsfima. „Homeland“ sei rassistisch, war da zu lesen, oder auch „Homeland ist ein Witz, und wir haben nicht gelacht“. Typisch Berlin eben.
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