Berliner Olympiagelände: Herthas Chancen für Stadion-Neubau wachsen
Aktualisierte Pläne machen den Neubau eines Stadions für Hertha wahrscheinlicher. Für den Senat bleibt der Umbau des Olympiastadions aber eine Alternative.
Die Chancen für ein neues Stadion auf dem Olympiagelände, in dem Hertha BSC ab 2025 Fußball spielen kann, sind gewachsen. Nach einem Treffen zwischen dem Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) und dem Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer wurden am Dienstag neue Details bekannt.
Der Verein habe eine aktualisierte Variante der Neubaupläne des Architekturbüros Albert Speer + Partner vorgelegt, „in der die im Vorfeld geäußerten noch offenen Kritikpunkte und Fragen beantwortet werden konnten“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Mit Blick auf den Denkmalschutz sei der Standort für einen Neubau und die Grundstücksgröße angepasst worden.
Eine neue Simulation zeigt, was damit gemeint ist. Das teils in der Erde versenkte Stadion soll direkt an den U-Bahnhof Olympia-Stadion herangerückt und die zwischen der U-Bahn und der neuen Arena liegende Rominter Allee offenbar ausgebaut werden. Die Westseite des Neubaus würde über die Sportforumstraße erschlossen. Benachbarte Sportflächen zwischen Neubau und altem Olympiastadion blieben bei dieser Planung erhalten.
Umbau des Stadions noch nicht vom Tisch
Der fußballgerechte Umbau des Olympiastadions bleibt für den Senat trotzdem eine Alternative. Nach den Plänen des Architekturbüros gmp könnte das Spielfeld abgesenkt und der Unterring umgebaut werden. Die blaue Leichathletiklaufbahn würde entfallen, „könnte aber temporär für große Leichathletik-Events wieder installiert werden“, erklärte Geisel. Beide Varianten, Neubau und Umbau, seien technisch machbar, da sind sich Senat und Hertha einig.
Der Verein will seine Pläne am 14. April auf einer Mitgliederversammlung veröffentlichen, der Sportsenator wird vier Tage später den Sportausschuss des Abgeordnetenhauses informieren.
„Die Varianten müssen nun finanziell und sportpolitisch betrachtet und öffentlich diskutiert werden“, sagte Geisel. Die Wirtschaftlichkeit des Olympiastadions müsse auch in Zukunft gewährleistet sein. Eine Konkurrenzausschlussklausel soll verhindern, dass kulturelle und sportliche Großereignisse in die neue Arena abgezogen werden.
Für einen Neubau fordert das Land Berlin eine Fertigstellungsgarantie. Der Olympiapark soll öffentlich zugänglich bleiben und stärker für den Vereins- und Breitensport geöffnet werden. Hertha-Präsident Gegenbauer stellte am Dienstag erneut klar, dass der Neubau für den Verein „die eindeutig bessere Lösung“ sei.