Vereins-Jubiläum: Hertha wird 125 Jahre alt - die Festwoche hat begonnen
Los ging es am Bahnhof Gesundbrunnen. Die Fans feiern im Stadion, die Promis im Rathaus, Herthinho in der S-Bahn. Hier ist der Service.
Die Hertha lässt sich mal so richtig feiern. Ist ja auch eine echte Nummer in der Stadt, trägt den Spitznamen „Alte Dame“ – und alt ist sie auch: 125 Jahre. Gegründet wurde der Klub am 25. Juli 1892, vermutlich am Arkonaplatz in Mitte. Heute beginnt die Festwoche. Eine Übersicht.
DER HERTHA-PLATZ
Alte Heimat Gesundbrunnen
Im Sommer holen sich hier die Leute einen schlimmen Sonnenbrand, im Winter eine dicke Erkältung: Die zugige Asphaltwüste vorm Bahnhof Gesundbrunnen heißt Hanne-Sobek-Platz. Hier in der Nähe war Herthas alte Heimat, hinter dem heutigen Einkaufszentrum stand das Stadion – die „Plumpe“ (35.000 Plätze, 1974 abgerissen). Und Hanne Sobek war einer der Helden: er gewann mit Hertha 1930 und 1931 die Meisterschaft. Am Freitag wurde im Rahmen eines Festaktes eine Stele enthüllt und ein neues Straßenschild angebracht. Zur Feier wurde auch Bernd Sobek erwartet, der Sohn von Hanne Sobek. Und natürlich Herthinho - das Plüschmaskottchen lüftetet den Vorhang.
DIE HERTHA-NACHT
Montag, 22 Uhr, im Olympiastadion
Ein munterer Abend dürfte am Montag in Westend anstehen: Denn die Fans rund um das Netzwerk „Förderkreis Ostkurve“ laden alle zum gemeinsamen Anstoßen ins Stadion – „Der Geburtstag unseres geliebten Vereins rückt näher. Um diesen mit allen Herthanern gebührend zu zelebrieren, wollen wir gemeinsam mit euch feiern!“. Punkt Mitternacht macht die Kurve dann „Pling!“ – Stößchen. Vor Ort gibt’s ein paar frische Getränke. Eingang: Osttor. Der Abend wird von den Fans organisiert, nicht vom Klub.
DAS HERTHA-MUSEUM
Eröffnung im Ephraim Palais
Am Tag des Jubiläums wird im Ephraim- Palais die neue Ausstellung „Hauptstadtfußball“ eröffnet. Untertitel: „125 Jahre: Hertha BSC & Lokalrivalen“. Zum Festakt werden Museumsdirektor Paul Spies, Herthas Aufsichtsratschef Bernd Schiphorst und Herthas Legende Erich Beer erwartet. Das Publikum kommt ab 26. Juli rein (Poststraße 16, Mitte, ab 10 Uhr; 6 Euro, bis 18 Jahre frei).
DER FESTAKT
Rotes? Nein, Blau-Weißes Rathaus
Das Rote Rathaus ist nicht viel älter als der Klub, gerade 23 Jahre. Dorthin lädt der Regierende am Dienstagabend zum offiziellen Festakt. Erwartet werden neben Michael Müller auch Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC, sowie Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes, und Wolfgang Huber, ehemaliger Bischof in Berlin. Moderiert wird die Veranstaltung von Johannes B. Kerner. Der war einst Reporter beim SFB und berichtete von schaurigen Zweitligaspielen aus dem leeren Olympiastadion. Er wohnt längst in Hamburg und freut sich immer auf eine Frage. Diese: Sind Sie Fan von St. Pauli oder HSV? „Tut mir leid“, sagt dann Kerner stets vergnügt, „mein Verein ist seit Jahrzehnten Hertha“.
DIE HERTHA-S-BAHN
Auf zum Alex
Früher gab’s ein blau-weißes Hertha-Flugzeug (von LTU), noch immer rollt eine Hertha-Lok durchs Land, das blau-weiße Gründungsschiff gibt’s sowieso (der soll ab Montagnacht in Brandenburg zu Wasser gelassen werden) … und eine blau-weiße S-Bahn ab Montag (!) auch. Um 11.32 Uhr rollt der Zug mit dem speziellen Design im S-Bahnhof Wannsee ein und fährt als S 7 über Zoo (11.51 Uhr) und Hauptbahnhof (11.58 Uhr) zum Alex. Von dort die Bahn um 12.07 Uhr zurück nach Potsdam. Mit an Bord: Plüschmaskottchen „Herthinho“.
DAS HERTHA-SPIEL
Zwei Klubs, ein Geburtsjahr: 1892
Hertha ist der älteste Fußballklub der Bundesliga, aber nicht ganz so alt wie der FC Liverpool. Der wurde am 3. Juni 1892 gegründet, Hertha sieben Wochen später. Die beiden Vereine spielen am 29. Juli im Olympiastadion gegeneinander; Anpfiff ist um 18 Uhr.