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Echt belgisch. Pommes für Angela Merkel.
© Reuters

Merkels Pommes: Heiß und fettig

Die Kanzlerin hat die guten Brüsseler Fritten probiert. Jetzt soll sie auch die Berliner testen. Eine Glosse

Kanzler Kohl schwärmte bekanntlich für Pfälzer Saumagen, während Nachfolgerin Merkel bislang nicht mit einem bestimmten Lieblingsgericht assoziiert wurde. Aber wenn sie den EU-Gipfel kurz einfach mal Gipfel sein lässt und sich in die Niederungen der Brüssler Gastronomie begibt, scheint die Wahl des gewählten Gerichts einiges über ihre Geschmacksnerven zu sagen.

Obwohl „Maison Antoine“ am Place Jourdan, dem Tagungsort nicht fern, unter den Pommesbuden der belgischen Hauptstadt eine Institution, mithin also eine Art Gipfel sein soll. Aber was bestellt man als Kanzlerin einer schwarz-roten Koalition, ohne in den Verdacht einer politischen Symbolhandlung zu geraten? Einmal Schranke, also rot-weiß? Zu kalorienlastig. Nur Mayo ist nicht jedermanns Sache, und nur Ketchup könnten Spötter missverstehen: Euch Rote verputz ich zum Frühstück aus der Tüte.

Aber die Kanzlerin ist Diplomatin, entschied sich daher laut Medienberichten EU-kompatibel für die Sauce „Andalouse“, das ist Mayonnaise mit Tomatenpaste und Pfeffer. Manch einem gilt sie nun als Pommes-Expertin, so auch den Berliner Fritten-Profis von Curry 36. Sie möge doch gelegentlich mal zum Geschmackstest vorbeikommen: „Erste belgische Frittenliga gegen Original 36“. Pommes seien „eche Nervennahrung“. Die kann Merkel gut gebrauchen.

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