„Bürokratisches Monster“: Heftige Kritik an Brandenburger Test-Regelung für die Gastronomie
Lokale mit Innenräumen müssen Gästen auch draußen einen Test abverlangen, reine Biergärten nicht: Das findet die Linke "kaum vermittelbar", der Dehoga "weltfremd".
Die Fraktion der Linken hat die neuen Regeln für Corona-Tests bei Gaststättenbesuchen kritisiert. Es sei kaum vermittelbar, warum Lokale mit Innenräumen ihren Gästen auch draußen einen Test abverlangen müssten, teilte der Fraktionschef der Linken, Sebastian Walter, am Mittwoch mit. Die Infektionsgefahr im Freien sei dort schließlich nicht höher als bei Betrieben mit reiner Außengastronomie.
„Wer in einen Biergarten geht, braucht keinen Test mehr vorzulegen, wer an einem Biertisch vor einem Restaurant sitzt, muss einen dabeihaben - was hat das mit Infektionsschutz zu tun?“, fragte Walter. Diese Regelung hatte das Kabinett am Dienstag beschlossen.
Walter sprach sich für ein ausgewogenes Verhältnis von Gesundheitsschutz und Lockerungen aus. Die neuen Maßnahmen sind aus seiner Sicht jedoch willkürlich.
„Die Landesregierung muss mit den Betroffenen reden, bevor sie so etwas beschließt - sie muss sich mit den Verbänden abstimmen und einvernehmliche Lösungen finden.“ Statt mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, beharre Ministerpräsident Woidke stur auf seiner Position.
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Der Brandenburger Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat die neuen Corona-Regeln bereits am Dienstag als „weltfremd“ kritisiert. Bei privaten Feiern seien nun 70 Personen zugelassen und in der Außengastronomie gelte weiterhin eine Testpflicht, wenn der Betreiber auch Plätze im Gastraum anbiete, so Dehoga-Präsident Olaf Schöpe.
Der Landestourismusverband Brandenburg sprach mit Blick auf die neuen Regeln samt der Testpflicht in der Gastronomie von einem „kaum zu durchblickenden und bürokratischen Monster“. (dpa)