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Mehr Blau. Die Polizei zeigt Präsenz am Alex - aber reicht das?
© Paul Zinken/dpa

Videoüberwachung in Berlin: Hängt endlich Kameras am Alex auf!

Am Alexanderplatz in Berlin gab es erneut einen Gewaltvorfall, die Täter entkamen unerkannt. Spätestens jetzt ist Zeit für Videoüberwachung. Ein Kommentar.

Wieder gab es einen Gewaltvorfall am Alexanderplatz. Wieder wurde ein junger Mann zum Opfer von brutalen Schlägern. Wieder entkamen die Täter unerkannt.

Und wieder fragt man sich: Wie oft denn noch?

Zugegeben an einem Platz, an dem sich besonders viele Menschen aufhalten - passiert statistisch gesehen - besonders viel. Und ja – statistisch gesehen - ist die Kriminalität am Alex weitgehend konstant geblieben, wie der Senat kürzlich wissen ließ. Aber darf man sich wirklich mit – statistisch gesehen – zwei Gewalttaten am Tag abfinden? Wohl kaum.

Der Alexanderplatz ist nun mal eines der Aushängeschilder Berlins. Das mögen Stadtpolitiker vielleicht nicht so sehen, die fast monatlich wechselnde Fress- und Sauffeste inklusiver hässlicher Zeltstädte auf dem Platz genehmigen. Doch für täglich zehntausende Besucher, ob aus Berlin oder von außerhalb, ist der Platz nun mal das Zentrum der Stadt. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ihnen nach menschlichem Ermessen hier nichts passiert.

Nicht erst seit der tödlichen Attacke auf Jonny K. blickt man entsetzt auf die Skrupellosigkeit der Täter, die sich auf einem Tag und Nacht belebten Areal offenbar sicher fühlen. So sicher, dass sie nicht einmal Angst vor den Polizisten haben, die ebenfalls Tag und Nacht auf dem Alexanderplatz sind.

Sicherlich kann die Polizei nicht hinter jedem potenziellen Straftäter stehen (und wer mal zehn Minuten an der Weltzeituhr gewartet hat, wird beobachten können, dass allein dort schon ein halbes Dutzend Taschendiebe herumtreibt). Aber es wäre schon viel geholfen, wenn die Polizei mit einer festen Wache auf dem Platz präsent wäre, am besten unter einem Dach mit der Bundespolizei, die für den oberirdischen Teil des labyrinthischen Bahnhofs zuständig ist.

Zudem ist es Zeit, das Areal endlich mit Videokameras zu überwachen. Was soll hier nicht funktionieren, was sich bei der BVG bewährt hat – und woran man sich als Fahrgast trotz Big-Brother-Ahnungen gewöhnt hat? „Du bist nicht allein“, muss potenzielle Straftäter klar gemacht werden. Und möglichen Opfern.

Im Mai hat Martin Pfaffenzeller sich bereits mit der Sicherheitslage am Alex auseinandergesetzt. Was Kameras betrifft, kam er zu einer anderen Einschätzung. Lesen Sie hier seinen Beitrag: "Wer hat Angst vorm Alexanderplatz?"

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