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Im nächsten Jahr ist der 8. März für alle Berliner frei, nicht allen gefällt das.
© Jens Wolf/dpa

Civey-Umfrage für den Tagesspiegel: Hälfte der Berliner ist gegen den 8. März als Feiertag

Der Frauentag wird 2019 ein Feiertag in Berlin. Bei einer Umfrage des Instituts Civey hält nur gut ein Drittel der Befragten die Entscheidung für richtig.

Im neuen Jahr bekommen die Berliner einen zusätzlichen Feiertag. Und zwar am 8. März, dem Internationalen Frauentag. Aber nur eine Minderheit der Berliner ist damit einverstanden. Der 8. März sei die falsche Wahl, meinen 49,7 Prozent der Bürger. Lediglich 34,3 Prozent sprechen von einer "richtigen Wahl". Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels. Weitere 10,2 Prozent der Befragten sind unentschieden und 5,8 Prozent wollen keinen zusätzlichen Feiertag.

Eine klare Mehrheit für den Frauentag findet sich mit 64,2 Prozent bei den Wählern der Linken. Aber auch bei den Anhängern von Grünen und SPD ist der Anteil der Befürworter höher als der Anteil der Kritiker des 8. März als gesetzlichem Feiertag. Überdurchschnittlich hohe Zustimmungsraten finden sich im Osten Berlins bzw. in den dicht besiedelten Innenstadtgebieten. Sehr beliebt ist der Frauentag als neuer Feiertag bei den Studierenden in Berlin mit einer Zustimmungsquote von immerhin 64,4 Prozent.

Das korrespondiert mit den Umfrageergebnissen bei jüngeren Berlinern. In der Altersklasse von 18 bis 29 Jahre finden 51,6 Prozent der Befragten den 8. März als Feiertag gut. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 47,2 Prozent. Dagegen stößt der Frauentag bei den über 40-Jährigen durchweg auf hohe Ablehnung. Gleiches gilt für Beamte und leitende Angestellte und erst recht für Mitglieder der beiden großen christlichen Kirchen, denen ein zusätzlicher konfessioneller Feiertag gewiss lieber gewesen wäre.

Wähler von CDU, FDP und AfD lehnen den neuen, von Rot-Rot-Grün eingeführten Feiertag ebenfalls mit großer Mehrheit ab (etwa zwei Drittel der Befragten). Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Beurteilung des 8. März als gesetzlichem Feiertag sind gering. 37,6 Prozent der Frauen sind für den neuen Feiertag, bei den Männern sind es 31,1 Prozent. Damit liegen beide Quoten nur knapp über bzw. unter dem Durchschnitt.

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