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Die Chefin. Ramona Pop.
© Fischer/dpa

Wahlen in Berlin: Grünen sind in Umfragen zweitstärkste Kraft

Nicht nur die Partei ist beliebt. Auch Grünen-Chefin Ramona Pop erklimmt auf der Beliebtheitsskala den dritten Platz.

Dreieinhalb Monate vor der Abgeordnetenhauswahl mausern sich die Grünen zu einer ernsthaften Konkurrenz für die SPD, die in Berlin seit 27 Jahren in der Regierung sitzt und seit 2001 ununterbrochen den Regierenden Bürgermeister stellt. In den Meinungsumfragen hat sich der Abstand zwischen beiden Parteien im Laufe des vergangenen Jahres halbiert. Jetzt liegen nur noch sechs Prozentpunkte zwischen Sozialdemokraten und Grünen. In einer neuen Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der „Berliner Zeitung“ kommt die SPD auf 26 Prozent, die Grünen erreichen 20 Prozent und sind damit vor der CDU (18 Prozent) zweitstärkste Partei in Berlin.

Dies ist kein Zufallstreffer. Schon seit März rücken die Grünen, die ihre Oppositionsrolle endlich mal loswerden wollen, der SPD mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller als Spitzenkandidaten auf die Pelle. Während die Berliner Sozialdemokraten, im Einklang mit der Bundespartei, zunehmend schwächeln, erstarken die hauptstädtischen Grünen. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg, wo König Kretschmann regiert, gibt es kein anderes Bundesland, in dem die Öko-Partei derzeit so viele Wähler für sich einnimmt. Das liegt auch an der Spitzenkandidatin und Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop.

Dritter Platz für Ramona Pop

Zwar ziehen die Landes-Grünen mit einem Quartett (je zwei Partei- und Fraktionschefs/-chefinnen) in den Wahlkampf, aber die 38-jährige Finanz- und Arbeitsmarktexpertin, die in Rumänien aufwuchs und 1988 nach Deutschland kam, ist das politische Aushängeschild der Oppositionspartei. In der neuen Forsa-Umfrage erklomm sie auf der Beliebtheitsskala (hinter dem Regierungschef Müller und dem Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen, SPD) den dritten Platz.

Beim Vergleich der Eigenschaftsprofile konnte sich Pop als „modern“, „dynamisch“ und „auf der Seite der kleinen Leute stehend“ im Vergleich zu Müller und dem CDU-Spitzenkandidaten Frank Henkel sogar an die Spitze der Bewegung setzen. Sie wird von den Wählern auch als fast so „kompetent“, „sympathisch“ und „geradlinig“ wie der Regierende Bürgermeister eingeschätzt. Es wird deutlich, dass die Grünen-Spitzenkandidatin den CDU-Mann Henkel als Herausforderin Müllers abgehängt hat. Inzwischen können auch zwei Drittel der Berliner mit dem Namen Pop etwas anfangen.

Überraschungen sind möglich

Eine Grünen-Politikerin zieht ins Rote Rathaus ein? Auf diese Diskussion lässt sich die Partei bisher nicht ein. Zu tief sitzt noch der Schock von 2011, als die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast zeitweilig schon als sichere Siegerin vor dem damals noch regierenden Klaus Wowereit aussah. Doch am Wahltag hielt die SPD (28,3 Prozent) die Grünen (17,6 Prozent) wieder deutlich auf Abstand. Wie es am 18. September dieses Jahres läuft? Überraschungen sind möglich, viele Wähler sind noch unentschlossen.

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