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Neue Zukunftsvisionen für den BER: Die Grünen finden den Vorschlag, mit dem Airport Leipzig zu kooperieren, gar nicht so schlecht. So könnten fehlende Kapazitäten geschaffen werden, meinen sie.
© dpa

Kapazitätsprobleme beim Flughafen BER: Grüne würden auch bis Leipzig fliegen

Eine Zusammenarbeit mit anderen Airports kommt für Flughafenchef Hartmut Mehdorn und den Regierenden Michael Müller nicht in Frage. Die Berliner Grünen dagegen finden Kooperationen ganz sympathisch.

Die Grünen finden den Vorschlag des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) für eine Zusammenarbeit der Flughäfen Berlin und Leipzig gar nicht so schlecht. „Eine Kooperation von vornherein auszuschließen, wäre verkehrt“, sagte der Grünen-Abgeordnete Harald Moritz am Dienstag. Er kritisierte damit den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und den scheidenden BER-Chef Hartmut Mehdorn. Beide halten nichts von der Idee, den Airport Leipzig/Halle zum Ausweichflughafen für Berlin zu machen.
Moritz wies darauf hin, dass es auch in anderen Regionen, etwa in Norddeutschland, länderübergreifende Luftverkehrskonzepte gebe. Jedes Kooperationsangebot solle „zumindest genau geprüft werden“. Anlass der Grünen, mit eigenen Forderungen zur Zukunft des Großflughafens in Schönefeld an die Öffentlichkeit zu gehen, ist ein merkwürdiges Jubiläum. Am 27. Februar ist es tausend Tage her, dass die Eröffnung von BER auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.

Jetzt plädieren die Grünen dafür, den Airport erst einmal ohne Erweiterungsbauten fertigzustellen. Denn erst wenn der BER in Betrieb gehe, stehe die tatsächliche Kapazitätsauslastung fest, zuvor könne es keine seriösen Prognosen geben.

Eine dritte Start- und Landebahn lehnt die Oppositionsfraktion im Abgeordnetenhaus ab. Gleichzeitig fordern die Grünen ein striktes Nachtflugverbot und höhere Start- und Landegebühren. Der Streit zwischen den Eigentümern Berlin, Brandenburg und Bund über das Führungspersonal und die künftigen Entscheidungsstrukturen der Flughafengesellschaft wird von den Grünen als „unsäglich und unnötig“ kritisiert.

Und egal, ob er künftig noch im Aufsichtsrat sitze: Der Regierende Bürgermeister Müller dürfe sich „nicht unterm Tisch verstecken“, sondern müsse zu seiner Verantwortung für den Hauptstadt-Airport stehen, sagte der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto.

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