Seile für Eichhörnchen oder Röhrentunnel für Kröten: Grüne wollen mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Wildtiere in Berlin
Immer mehr Tiere fühlen sich in Berlin wohl. Die Grünen wollen die Biodiversität in der Hauptstadt noch steigern und legen dazu nun einen Plan vor.
Die Berliner Grünen wollen Wildtieren mehr Entfaltungsmöglichkeiten in der Großstadt verschaffen. Nötig seien zum Beispiel mehr Querungsmöglichkeiten für Tiere an Hauptstraßen, heißt es in einem Antrag des Landesvorstands für den Grünen-Parteitag am 28. März, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das können zum Beispiel gespannte Seile für Eichhörnchen sein oder Röhrentunnel für Kröten.
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Um den Biotopverbund zu erhalten oder neue Verbindungen zwischen Lebensräumen zu schaffen, sollen Tiere nach dem Willen der Grünen auch Gewässer leichter überqueren können. Teiluferbereiche der Kanäle könnten renaturiert werden, um Tieren den leichteren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.
„Bei dem Neubau und der Sanierung von Brücken sollten zusätzlich zu Rad- und Fußwegen auch von Menschen nicht nutzbare Tierwege angebracht werden“, heißt es in dem Antrag. Die Gewässer selbst müssten für Wassertiere durchgängiger werden.
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„Wir wollen erreichen, dass die hohe Anzahl von Tier- und Pflanzenarten in Berlin nicht nur erhalten bleibt, sondern auch wieder ansteigen kann“, unterstreichen die Grünen. Daher müssten Fragen der Biodiversität bei der Stadtplanung und bei Bauprojekten von Anfang an mitgedacht werden.
Der Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen sowie der dringend nötige Wohnungsbau müssten kein Gegensatz sein. „Berlin kann hier ein Zeichen setzen und zum Vorbild ökologischer Stadtplanung werden“, so die Grünen-Spitze. (dpa)