Liegenschaftsfonds prüft Angebote: Großes Kaufinteresse für Steglitzer Kreisel
Seit rund sieben Jahren steht der knapp 120 Meter hohe Turm am Rathaus Steglitz leer. Jetzt gibt es 14 unverbindliche Angebote für den Kreisel ohne Sockel.
Auch die Verlängerung der Bieterfrist brachte keine Entscheidung – aber reges Interesse. 14 „indikative Angebote aus dem In- und Ausland“ für die eine Hälfte des Steglitzer Kreisel, für den Turm ohne Sockel, gingen beim Liegenschaftsfonds ein. Das verbreitete die landeseigene Verkaufsanstalt für ungenutzte öffentliche Immobilie in einer Meldung.
Übersetzt bedeutet die Sprachregelung: Unverbindliche Angebote gibt es viele. Nun will der Fonds mit jenen Bietern verhandeln, die überzeugende „Darlegungen zur geplanten Nutzung, zur Finanzierung sowie zur Transaktionssicherheit“ vorgelegt haben für den 118 Meter hohen Turm ohne Sockel am Rathaus Steglitz, der seit rund sieben Jahren leer steht.
Die Hälfte des Gebäudes ist bereits verkauft
Die Verhandlungen dürften sich schwierig gestalten, weil ein Umbau des Turms ohne Abstimmung mit dem Eigentümer des Sockels nur schwer möglich ist. Außerdem streitet sich das Land mit dem Eigentümer des Sockels vor Gericht, weil die Firma Becker und Kries, dem der Sockel mit Hotel, Geschäften und Parkhaus gehörten, diese Hälfte des Gebäudes bereits im vergangenen Jahr an die Firma CG-Invest verkauft hatte, an die der Liegenschaftsfonds ursprünglich auch den Turm verkaufen wollte.
Dem Verkauf des Sockels stimmte das Land Berlin nicht zu. Dazu muss man wissen, dass die Eigentümer von Turm und Sockel rechtlich so miteinander verbunden sind wie Eigentümer von Eigentumswohnungen in einem Mehrfamilienhaus (WEG). Deshalb ist jeder der beiden beim Verkauf oder auch bei Eingriffen in die Bausubstanz auf die Zustimmung des jeweils anderen angewiesen. Diese gleichsam schicksalhafte Abhängigkeit hatte in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass Stillstand und Leerstand am Kreisel herrschen.