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Anas aus Syrien verteilt an seine Nachbarn Baklava.
© Mike Wolff

Ende des Ramadan: Glückwünsche und Süßes zum Zuckerfest

Muslime feiern an diesem Sonntag das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Gefeiert wird das ganz unterschiedlich. Ein Ortstermin in Neukölln.

Von Muhamad Abdi

An diesem Sonntag wird mit dem Zuckerfest das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan gefeiert. Gut 300.000 der vier Millionen Muslime in Deutschland leben in Berlin – ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren wegen der vielen Geflüchtete gestiegen. Und wie wird Eid al-Fitr, so der arabische Name des dreitägigen Zuckerfestes, gefeiert? Ein Ortstermin in Neukölln.

Am ersten Tag besuchen die Muslime zunächst die Friedhöfe, um ihrer verstorbenen Angehörigen und Freunde zu gedenken. Anschließend gehen sie zum Gebet in die Moschee. Danach trifft man sich zum Frühstück und Tee trinken – die erste Mahlzeit zur frühen Stunde nach dem Fastenmonat. Aber nicht alle können im großen Familienkreis feiern. Vor allem viele Geflüchtete sind ohne Angehörige in Berlin. Khalid al Omar aus Syrien kam vor zwei Jahren nach Berlin. Der 34-Jährige erzählt: „Ich stamme aus einer großen Familie. Bei uns im Ort gab es wie überall in Syrien viele Kinder. Sie zogen von Haus zu Haus, um allen Glück zu wünschen. In Berlin ist das Gefühl anders, obwohl hier viele Muslime wohnen.“

Baklava für die Nachbarn

In der Neuköllner Sonnenallee, einem Zentrum des muslimischen Lebens in Berlin, kommt man diesem Gefühl schon ziemlich nahe. Viele Süßigkeiten-Geschäfte, Shishabars und arabische Restaurant tragen dazu bei. Tawfiq Mahmoud, seit 28 Jahren in Deutschland, wohnt hier im Kiez. „Ich feiere mit meiner Familie, ich habe eine Frau und drei Kinder, die in Berlin geboren sind“, sagt der 52-jährige Palästinenser. „Wir kochen was Leckeres. Und wir essen früh nach dem Ramadan.“ Er lacht. „Und am Abend besuchen wir Bekannte.“

Anas, der vor anderthalb Jahren allein aus Syrien nach Berlin kam, verteilt zu jedem Zuckerfest oder Opferfest an die Nachbarn in seinem Haus Baklava, eine Süßigkeit mit Pistazien, um mit ihnen Glück zu teilen. „Ich wohne allein, ohne Familie, und habe wenige Bekannte hier, deshalb versuche ich, meinen Nachbarn eine Freude zu machen und mit ihnen einen schönen Tag zu verbringen.“

Für die Muslime gibt es zwei große religiöse Feste im Jahr. Neben dem dreitägigen Zuckerfest am Ende des Fastenmonats Ramadan folgt 70 Tage später das das Opferfest, das vier Tage dauert. Rund 1,2 Milliarden Muslime weltweit feiern diese beiden Feste.

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