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Es gibt weniger Gewalt an Berlins Schulen - aber auf hohem Niveau.
© Symbolbild: dpa

Auf hohem Niveau: Gewalt an Berliner Schulen geht zurück

Es gibt weniger Gewalt an Berlins Schulen - aber auf hohem Niveau. Im Schuljahr 2010/11 wurden sieben Prozent weniger Vorfälle gemeldet als im Vorjahreszeitraum, wie die Bildungsverwaltung mitteilte.

Insgesamt lagen Meldungen über 1.468 Auseinandersetzungen und Notfälle aus 38 Prozent aller Schulen vor. Bei mehr als Dreiviertel aller Fälle ging es um körperliche Gewalt und Bedrohungen. Opfer waren zu etwa 20 Prozent Lehrer und Erzieher. Die meisten Meldungen kamen aus den Bezirken Mitte (rund 17 Prozent) und Neukölln (rund 13 Prozent). Bei den Schultypen schnitten die Sekundarschulen am schlechtesten ab. „Die Schulen haben vielerorts bewiesen, dass sie auf dem Feld der Gewaltprävention erfolgreich aktiv sind und mit Hilfe der Notfallpläne einen offensiven, handlungssicheren und transparenten Umgang mit Gewaltvorfällen pflegen“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Maßnahmen wie die Einrichtung von Krisenteams oder die enge Zusammenarbeit mit den Präventionsbeauftragten der Polizei trügen zusätzlich zur Handlungssicherheit und einem besseren Schulklima an den Schulen bei. Ungeachtet dessen müssten Gewaltvorfälle weiterhin konsequent im Blick behalten werden, „denn jeder Fall ist einer zu viel“.

Im Mai 2011 hatten alle Berliner Schulen die zweite überarbeitete Auflage der „Notfallpläne für Berliner Schulen“ erhalten, die eine Sammlung wichtiger Informationen zum Umgang mit Gewalt- und Notfallsituationen enthalten. Die aufgeführten einzelnen Notfallpläne beschreiben jeweils eine spezifische Gewalt-, Krisen- oder Notfallsituation an der Schule. Bis Ende vergangenen Jahres wurden die Schulen zu etwa 85 Prozent mit Amokalarmierungsanlagen ausgestattet.

Außerdem gab es dort 235 sogenannte Krisenteams, die nach Angaben der Bildungsverwaltung wichtig für die Vorbereitung auf einen Ernstfall sind, und mehr als 200 Kooperationsverträge zwischen Schulen und der Polizei. Eine Studie des Kriminologischen Instituts Niedersachsen war im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass die Erfahrungen Berliner Jugendlicher mit Gewalt nicht von denen Gleichaltriger in anderen Großstädten abwichen. (Tsp, dapd)

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