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Flüchtlinge und einige Unterstützer sitzen 2014 vor der von Flüchtlingen besetzten ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg.
© Paul Zinken/dpa

Berlin-Kreuzberg: Gerhart-Hauptmann-Schule soll am Donnerstag geräumt werden

Die ehemalige Schule in der Ohlauer Straße soll nach jahrelangem Streit geräumt werden. Seit 2012 wird sie von Flüchtlingen besetzt. Die Bezirksbürgermeisterin rechnet nicht mit Gewalt

Die von Flüchtlingen besetzte ehemalige Schule in Kreuzberg soll am Donnerstag geräumt werden. Ein Gerichtsvollzieher werde das Gebäude in der Ohlauer Straße wohl um 8 Uhr betreten und die verbliebenen Bewohner zum Verlassen auffordern. Das sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). Nach jahrelangem Streit, diversen Ein- und Auszügen und zahlreichen Polizeieinsätzen, sagte Herrmann, rechne sie mit einem friedlichen Verlauf – zumal sich im Südflügel der früheren Gerhart-Hauptmann-Schule nur noch zehn Männer aufhalten sollen. Ob es Widerstand geben wird, ist unklar. Bislang wurde im Internet vereinzelt zu Protest aufgerufen. Die Polizei wird den für Donnerstag geplanten Termin begleiten.

Aus dem betroffenen Südflügel soll ein vom Bezirk mitgestaltetes Flüchtlingszentrum werden. Im Nordflügel befindet sich schon eine von den Johannitern betriebene Notunterkunft. Den Räumungsbescheid hatte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bereits vor Monaten erwirkt. Das Landgericht entschied, die Besetzer hätten dort kein Wohnrecht. In dem leeren Schulhaus hatten sich 2012 zunächst Hunderte Obdachlose und Flüchtlinge einquartiert, die im Bezirk regierenden Grünen ließen nicht räumen. In dem Haus allerdings griffen sich seitdem immer wieder Bewohner an. Ein Mann aus Marokkko wurde 2014 von einem Mann aus Gambia erstochen.

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