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Auch Mitglieder der EVM-Genossenschaft sprechen sich für einen Mietendeckel aus.
© Jens Kalaene/dpa

Wohnungsmarkt in Berlin: Genossenschaftler für den Mietendeckel

Eine stadtweite Kampagne der Genossenschaften macht derzeit Stimmung gegen den geplanten Mietendeckel. Doch einige Mitglieder wehren sich gegen Vereinnahmung.

Von Laura Hofmann

Mitglieder einiger Berliner Genossenschaften sprechen sich für den geplanten Mietendeckel aus. Und gegen die vom Verband Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland lancierte Kampagne, die auf vielen Werbeflächen in der Stadt derzeit Stimmung gegen den Mietendeckel macht.

„In der Öffentlichkeit zeichnet sich das Bild ab, als herrsche in den Genossenschaften Einigkeit über die negativen Folgen des geplanten Mietendeckels“, schreiben Genossenschaftsmitglieder der EVM Berlin eG, Möckernkiez eG, Wohnungsgenossenschaft Am Ostseeplatz eG, Wohnungsgenossenschaft eG und Treptower Park eG. „Das tut es nicht!“

Gegen diese Plakat-Kampagne des Wohnungsbaugenossenschaften-Verbands regt sich bei Genossenschaftsmitgliedern Widerstand.
Gegen diese Plakat-Kampagne des Wohnungsbaugenossenschaften-Verbands regt sich bei Genossenschaftsmitgliedern Widerstand.
© Reinhart Bünger

Die Kampagne des Verbands sei „zutiefst unsolidarisch, gegenüber allen Mieter*innen, die extrem unter der überspannten Wohnungssituation leiden“, heißt es in dem offenen Brief. Als Mitglieder seien sie nie nach ihrer Meinung gefragt worden. Stattdessen würden auch sie „auf populistische Weise“ vor dem Mietendeckel gewarnt: Kein Neubau, keine Modernisierungen und energetischen Sanierungen, keine Instandhaltung seien mehr möglich; Kitas und Schul-und Bildungseinrichtungen müssten geschlossen werden.

„Mit Blick auf die Rücklagen der Genossenschaften ist es verwunderlich, dass der Mietendeckel dafür sorgen soll, dass Genossenschaften jetzt den Bach runtergehen“, schreiben die Genossen. Sie sprechen sich außerdem dafür aus, nicht nur einen Mietenstopp zu verhängen, sondern die Mieten auch „bis zu der vorgeschlagenen Obergrenze abzusenken“, so wie es Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) möchte.

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